Megaupload

Kim Schmitz auf Kaution frei gelassen

22. Februar 2012, 10:04 Uhr | Lars Bube

Knapp einen Monat nach der Schließung seiner Filehosting-Plattform Megaupload und seiner Verhaftung in Neuseeland, wurde der deutsche Internet-Exzentriker Kim Schmitz jetzt überraschend auf Kaution vorläufig aus der Untersuchungshaft entlassen.

Kim Schmitz, alias Kim Dotcom ist wieder auf freiem Fuß – zumindest vorläufig. Wie die australischen Rechtsbehörden mitteilten, wurde der Anfang Januar verhaftete Internetmultimillionär aus Deutschland nach der Hinterlegung einer Kaution in nicht bekannter Höhe Anfang der Woche vorerst aus der Untersuchungshaft entlassen. Dieser Schritt kam einigermaßen überraschend, da den neuseeländischen Behörden derzeit noch ein Auslieferungsantrag der USA für Schmitz vorliegt, dem gute Chancen auf Erfolg eingeräumt werden. Darüber hinaus waren die neuseeländischen Richter selbst vor einigen Wochen noch von einer erhöhten Fluchtgefahr bei Schmitz ausgegangen, da dieser unter anderem einen deutschen und einen finnischen Pass besitzt.

Auch drei weitere Angeklagte Deutsche aus seinem Umfeld sind inzwischen auf Kaution wieder auf freiem Fuß. Nach derzeitigen Informationen halten sich die beschuldigten alle gemeinsam im Mega-Anwesen von Schmitz bei Auckland auf, in dem sie vor einigen Wochen auch verhaftet worden waren. Wie das Gericht allerdings in seiner Kautionsbestimmung klar stellte, steht Schmitz dort unter einer Art verschärftem Hausarrest. So darf Schmitz beispielsweise das Internet nicht benutzten und auch Ausflüge mit seinem auf dem Anwesen stationierten Privathelikopter wurden ihm verboten. Man gehe davon aus, dass Schmitz ein hohes eigenes Interesse habe, vor Ort zu bleiben, und dort zu versuchen, möglichst viel seines Vermögens zu retten, so eine Richterin zur Begründung der Freilassung auf Kaution.

Einstweilen läuft das Auslieferungsverfahren an die USA weiter. Bestehende Auslieferungsabkommen zwischen den USA und Neuseeland waren einer Hauptgründe gewesen, Schmitz und seine Mitstreiter Anfang Januar in seiner dortigen Villa festzunehmen. Die Rechteinhaber aus der Musik- und Filmindustrie rechneten vor, dass ihnen Schmitz wegen der illegalen Filmangebote über seine Megaupload-Plattform einen Schaden von über einer halben Milliarde US-Dollar verursacht haben soll.

Leben auf großem (Gas-)Fuß: Diese Autos wurden bei Kim Schmitz beschlagnahmt:

Kim Schmitz Fuhrpark

Besuch in der Dotcom Mansion: Neben Schmitz und seinen Freunden und Geschäftspartnern...
... wurden auch fast 20 Autos des Internetmillionärs abgeholt...
...die zusammen immerhin einen Wert von rund 5 Millionen Euro haben.

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