Datenschutz ist auch für Erwachsene oft eine sperrige Angelegenheit. Und wie gehen Kinder damit um? Was müssen sie wissen? Für diese Fragen holt eine Fachkonferenz in Berlin einfach mal die die Kinder selbst aufs Podium.
Wie werden Kinder fit in Sachen Datenschutz im Internet? Diese Frage stand am Dienstag in Berlin im Mittelpunkt einer Fachkonferenz. Das Besondere: Kinder beteiligten sich aktiv an der Diskussion. Für sie sei es die erste Konferenz, auf der Kinder die Eröffnungsrede hielten, sagte Andrea Voßhoff, Bundesbeauftragte für den Datenschutz. Ein Satz aus der »Keynote« von Emil und Laurin aus der Klasse 6b der Kastanienbaumschule in Berlin habe ihr darin besonders gefallen: »Viele Dinge sind gefährlich - wenn wir falsch damit umgehen.« Es gehe darum, sie zu kennen, um dann richtig damit umzugehen.
»Datenschutz? Mir egal« - diese Einstellung ist weit verbreitet. »Willst du etwa, dass dein bei Facebook gepostetes Bild für Werbung für Pickelcreme benutzt wird?«, fragt Kalina aus der 5c. »Nein!« antworten ihre Mitschüler. Auch wir wollen eine Privatsphäre haben, sagt Emil. »Wir wollen gefragt werden, wenn es um Bilder geht, die die Eltern ins Netz stellen wollen«, sagt Laurin. Und die Forderungen der Kinder? Bessere Webseiten und Suchmaschinen für Kinder, mehr Kurse zu dem Thema in der Schule – und: Cybermobbing soll verboten werden, sind sich die Kinder der 4c einig.
Ziel der Tagung sei es, Empfehlungen und Maßnahmen zu entwickeln, wie sich so ein auch für Erwachsene oft sperriges Thema wie Datenschutz vermitteln lässt, teilte der Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands BvD mit. Datenschutz solle weniger das trockene Brötchen nach einer Mandeloperation sein, »als vielleicht – Kuchen«, brachte es Moderator Ralph Caspers auf den Punkt.