Lieber Workaround als nichts

25. Juni 2008, 22:00 Uhr |

Sicher darf man inzwischen die Prognose wagen, dass sich E-Mail-Verschlüsselung in ein paar Jahren als Standardverfahren in der elektronischen Post durchsetzen wird. Der Compliance-Druck wird zu stark, als dass man ihn noch lange ignorieren könnte, und die früher so hemmende schwierige Bedienung wird immer einfacher, wie auch dieser Artikel zeigt.

In der Zwischenzeit aber sollte man ruhig zu Workarounds greifen. Ein mit Winzip verschlüsseltes
Dateipaket oder ein Passwort-geschütztes PDF sind bei wirklich vertraulichen Informationen allemal
besser als Klartext. Verschlüsselungsexperten werden zwar sofort darauf hinweisen, dass es in
beiden Fällen Angriffsmöglichkeiten gibt und dass sogar professionelle Tools existieren, die das
Knacken der Sicherungsverfahren erleichtern – aber diese Kritik ist mit etwas Praxisverständnis
leicht zu kontern. Auch Datendiebe nämlich haben ein Zeitproblem, und sie werden sich die Mühe
eines Angriffs nur dann machen, wenn sie bereits auf Ihre Daten aus sind. Sie kennen das Phänomen
von Einbrüchen in Wohnstraßen her: Ein Gelegenheitsdieb wird sich immer das am schlechtesten
gesicherte Gebäude vornehmen, um das eigene Risiko zu senken. Auch eine einfache Verschlüsselung
ist also hilfreich. Was gegen die langfristige Verwendung der erwähnten Methoden spricht, ist
tatsächlich eher das umständliche Handling. Dr. Johannes Wiele


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