F-Secure Studie: 86 Prozent der Handynutzer ohne Sicherheitssoftware

Mobile Sicherheit: Nutzer treffen keine Vorsichtsmaßnahmen

5. März 2008, 10:20 Uhr |

F-Secure, Anbieter von Sicherheitsservices für Internet- und Mobilfunkanbieter, veröffentlichte heute den zweiten Teil der Ergebnisse seiner jährlich stattfindenden "Online-Wellbeing"-Studie. In diesem Teil stand vor allem das Thema mobile Sicherheit im Mittelpunkt. Die Ergebnisse sind bedenklich: Über zwei Drittel der Befragten sind sich bewusst, dass ihre mobilen Geräte via Bluetooth mit Malware infiziert werden können - haben aber keinerlei Sicherheitssoftware installiert.

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Für die Studie wurden Webnutzer aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Deutschland befragt. Die Nutzer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren beantworteten dazu Fragen aus verschiedenen Bereichen der Internet- und mobilen Sicherheit.

28 Prozent der Befragten gaben an, ihre mobilen Endgeräte für den Zugang zum Internet zu verwenden. Die große Mehrheit von 86 Prozent verfügte jedoch über keinerlei Sicherheitsmaßnahmen. In Großbritannien nutzen mit 46 Prozent fast die Hälfte aller befragten Anwender ihre mobilen Geräte auch für den Zugang zum Web – gleichzeitig hatten hier die wenigsten Sicherheitssoftware auf ihrem Handy installiert. Die meisten Nutzer sind sich durchaus der Risiken bewusst, die sich durch die Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Geräten ergeben – nur 21 Prozent der Befragten glaubten, Bluetooth-Verbindungen seien sicher, bei Wi-Fi-Verbindungen waren es nur etwa 15 Prozent.

Über die Hälfte der befragten Nutzer gingen davon aus, jeder sei für die mobile Sicherheit selbst verantwortlich. Ein Drittel erwartete, dass die Sicherheit der mobilen Endgeräte vom Handybetreiber gewährleistet wird. Besonders die Befragten aus den USA sahen die Verantwortungen bei dritten Personen oder Unternehmen. Nur zwölf Prozent der deutschen Nutzer sind der Meinung, dass die mobile Sicherheit vom Handybetreiber gewährleistet werden muss – im Gegensatz dazu waren es 32 Prozent in Frankreich.

"Im Moment ist die Gefahr von Malware-Angriffen auf mobile Geräte noch relativ gering – allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis Internetkriminelle das Potenzial der zunehmenden Smartphone-Nutzung erkennen", warnt Mikko Hyppönen, Chief Research Officer bei F-Secure. "Bis jetzt wurden etwa 400 Viren entdeckt, die speziell auf Handys und mobile Endgeräte ausgerichtet waren. Wenn Smartphones jedoch die Stelle des PCs als vorherrschende Internetplattform einnehmen, wird diese Zahl enorm ansteigen."

Geografisch betrachtet gehen die Gefahren für mobile Endgeräte von verschiedenen Ländern rund um den Globus aus – so etwa von Russland, Südostasien und Südamerika.

Momentan ist die Zahl der Handyviren relativ überschaubar – die Anzahl der Spyware-Applikationen ist jedoch gestiegen. Mit diesen Spionageanwendungen ist es möglich, alle Funktionen des infizierten Handys zu nutzen: Die Täter können einzelne Telefonate aufzeichnen, Nachrichten lesen oder sogar das Handymikrofon einschalten, um mitzuhören.

Die geringe Zahl der installierten Sicherheitssoftware und die zunehmende Verbreitung der Smartphones wird die mobilen Endgeräte zu einem extrem lohnenswerten Ziel für Hacker machen.

Die vorliegende Studie wurde im Januar 2008 unter Internetnutzern im Alter zwischen 20 und 40 Jahren durchgeführt. Dazu wurden 1169 Teilnehmer aus den USA (225 Befragte), Kanada (228 Befragte), Großbritannien (227 Befragte), Frankreich (256 Befragte) und Deutschland (224 Befragte) interviewt. Die teilnehmenden Internetnutzer beantworteten im Rahmen der Untersuchung eine Reihe von grundlegenden Fragen zur mobilen Sicherheit. Dazu sollten sie ihr Vertrauen in die alltäglichen Onlineaktivitäten auf einer Likert-Skala bewerten.

LANline/jos


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