Cisco-Konkurrent stellt nächste Gerätegeneration für Unternehmensnetze vor

Neue Access-Switches und Service-Gateways von Juniper

7. Mai 2009, 22:59 Uhr |

Netzwerk- und Security-Spezialist Juniper Networks hat den Ausbau seines Portfolios für verteilte Unternehmensnetzwerke angekündigt: vier Service-Gateways der SRX-Serie sowie - wenn auch erst nächstes Jahr auf dem Markt - eine neue Reihe Gigabit-Ethernet-Switches der EX-Serie für den Access-Bereich.

Der Netzwerker, durch seine T-Series Router bekannt als einzig ernsthafter Konkurrent von Cisco
im Internet Core Routing, hebt besonders die Vorteile seines auch für die Switches genutzten
Router-Betriebssystems Junos hervor, außerdem die Möglichkeit einer durchgängigen Verwaltung der
Geräte durch die Software Network and Security Manager (NSM). Junos nutzt einen einheitlichen
Quellcode und besitzt eine modulare Architektur, was vermeiden soll, dass Fehler in einem Modul das
gesamte System abstürzen lassen.

Laut Juniper erlauben die hauseigenen Distributed-Enterprise-Lösungen die integrierte
Bereitstellung von IT-Services "ohne die Einschränkungen und die veralteten Kostenstrukturen
traditioneller Netzwerke", wie es in einer Presseverlautbarung heißt – ein Seitenhieb gegen den
übermächtigen Marktführer Cisco. Die Mehrheit der Unternehmen setzt in ihren Netzwerken
Cisco-Equipment – darunter zwangsläufig teils schon in die Jahre gekommene Cisco-Switches und
-Router mit unterschiedlichen OS-Release-Ständen – ein.

Die neuen Service-Gateways der SRX-Serie basieren auf der "Dynamic Services Architecture", die
hohe Skalierbarkeit von Netzwerkkapazität und Services erlauben soll. Die Geräte unterstützen eine
Reihe von Mechanismen zur Abwehr von Bedrohungen und Einbruchsversuchen in Netzwerke. Ein Teil der
Geräte bietet dazu auch hardwarebasierte Content-Security-Beschleunigung für Inline-Antiviren- und
-Intrusion-Prevention-Services (IPS) sowie Power over Ethernet (PoE) und Voice-Gateway-Funktionen
auf SIP-Basis (Session Initiation Protocol).

Vier Modelle sind verfügbar: das SRX100 in diversen Formfaktoren, das SRX210 mit einem
Modulsteckplatz, das SRX240 mit 16 Gigabit-Ethernet-Ports und vier Erweiterungs-Slots sowie das
SRX650 mit acht Erweiterungs-Slots für WAN/LAN-Schnittstellen, redundante Netzteile, redundante
Service- und Routing-Engines etc. Die Firewall/IPS-Leistungsfähigkeit reicht von 600/50 bis zu
7000/900 MBit/s.

Mit der neuen EX2200-Serie stellt Juniper zudem nun fest konfigurierte Gigabit-Ethernet-Switches
für den Access-Bereich vor. Der Netzwerker verspricht, dass die Geräte unter zwei Watt pro Port
verbrauchen.

Vier Modelle umfasst die Familie der Junos-basierten Layer-2/3-Access-Switches: EX2200-24T-4G
und -48T-4G mit 24 beziehugsweise 48 10/100/1000Base-T-Ports sowie EX2200-24P-4G und -48P-4G, die
zusätzlich mit voller PoE-Funktionalität gemäß 802.3af aufwarten und somit Strom für VoIP-Telefone,
Videokameras und WLAN Access Points über das Kupferkabel liefern.

Der Hersteller betont, die neuen Geräte seien auf die kürzlich angekündigten Lösungen
Adaptive-Threat-Management (deutsch etwa: anpassungsfähiges Bedrohungs-Management) und Unified
Access Control (UAC, einheitliche Zugangskontrolle) abgestimmt. Adaptive-Threat-Management umfasst
den Network and Security Manager und den Security Threat Response Manager (STRM-Serie) und dient
der automatisierten Kontrolle des Netzwerks, der einheitlichen Geräte- und Policy-Verwaltung sowie
der Abwehr von Bedrohungen in Echtzeit.

Zu den UAC-Lösungen gehört die IC-Serie mit Agenten sowie einem agentenfreiem Modus. Sie
kontrollieren die EX-Switches ebenso wie 802.1X-Access-Points und -Switches anderer Hersteller, die
Secure Service Gateways der SSG-Serie und die SRX-Geräte mit dem Ziel der Umsetzung der
Security-Richtlinien.

Junipers Lösung NSM für die zentralisierte Verwaltung büdelt das Geräte-Management, die
Richtlinienkonfiguration sowie Überwachungs-, Reporting- und Analyse-Tools.

Die Service-Gateways SRX210, SRX240 und SRX650 sind ab sofort verfügbar. Der US-Basislistenpreis
des SRX210 beträgt 1.099 Dollar, der des SRX240 2.999 Dollar und der des SRX650 16.000 Dollar. Das
SRX100 soll im dritten Quartal 2009 zu Preisen ab 699 Dollar auf den Markt kommen.

Wer sich für die Access-Switches interessiert, muss sich allerdings noch geraume Zeit gedulden:
Die EX2200-Serie sollen "voraussichtlich im ersten Quartal 2010" auf den Markt kommen. Die
Einstiegspreise sollen dann bei 2.400 Dollar liegen.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner


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