Der Spielraum für File Sharing-Angebote in Deutschland wird enger. Jetzt traf es Nutzer zweier Download-Portale für urheberrechtlich geschützte E-Books.
Es ist ein neuer Schlag gegen die illegale Download-Szene in Deutschland: Auf Beschluss der Staatsanwaltschaft München wurden die Wohnungen von rund 45 bis 50 Personen durchsucht, die für den Aufbau und Betrieb der Download-Portale »Ebookspender.me« und »Spiegelbest.me« mitverantwortlich sein sollen. Die Seiten selbst sind bereits seit Mittwoch nicht mehr erreichbar. Die Seiten gewährten ihren Nutzern für eine monatliche Gebühr von fünf Euro Zugang zu rund 50.000 urheberrechtlich geschützten E-Books.
Laut Rechtsanwalt Christian Solmecke wurden die Wohnungen von 30 Moderatoren sowie von 15 Nutzern durchsucht. Die Personen sollen laut Staatsanwaltschaft sich durch auffällig viele E-Book-Spenden am Aufbau und Betrieb der Seiten beteiligt haben. Gleichzeitig werden sie der Steuerhinterziehung verdächtigt, da die durch die Plattform generierten Einnahmen nicht deklariert wurden.
»Aus unserer Sicht ist ein solches Vorgehen gegen die Nutzer einmalig«, so RA Solmecke. Bislang seien ausschließlich die Betreiber solcher Plattformen belangt worden. Laut Buchreport hatten zuvor die Verlage Random House, Bonnier, dtv, Bastei Lübbe und Holtzbrinck Anzeige erstattet. Gleichzeitig soll der neue Schlag nicht durch Auswertungen durch beim Schlag gegen das Portal Boerse.bz sichergestelltes Material möglich geworden sein. Die Nutzer wurden vielmehr anhand ihrer IP-Adressen identifiziert. Dennoch ist es möglich, dass sich vor allem bei den Uploadern Überschneidungen ergeben.