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»Keine Macht den Drohnen«

Deutsche Laserwaffen im Anmarsch

Autor:Lars Bube • 28.8.2015 • ca. 1:15 Min

Die Laserkanone der deutschen MBDA
Die Laserkanone der deutschen MBDA

Neben ihrer hohen Erfassungs- und Treffergeschwindigkeit sind die zwei größten Vorteile solcher Laser-Systeme, dass sie außer der Energie keine Munition brauchen und zudem beinahe beliebig skalier- und bündelbar sind. Auch einige deutsche Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall und die Airbus-Tochter MBDA Deutschland (ehemals LFK Lenkflugkörpersysteme) arbeiten bereits seit einigen Jahren an ähnlichen Systemen zur Abwehr großer und kleiner Gefahren aus der Luft wie Drohnen oder Mörsergranaten. So präsentierte etwa die MBDA bereits im Sommer auf der Pariser Luftfahrtausstellung den Prototypen einer Laserkanone zum Abschuss von Flugobjekten in einem Radius von bis zu fünf Kilometern. Bei Test am Standort Schrobenhausen konnte damit auch bereits eine Drohne ausgeschaltet werden, wie in einem Video zu sehen ist (siehe unten).

In der aktuellen Ausbaustufe bündelt das MBDA-System vier Strahlen mit jeweils zehn Kilowatt zu einem hochgefährlichen Strahl. Später soll jedes System insgesamt 100 Kilowatt liefern. Damit kann sie auch größere Objekte abschießen und sogar die Optik feindlicher Kriegsgeräte aus kilometerweiter Entfernung blenden. Dafür ist die Waffe allerdings auch deutlich größer und unhandlicher und braucht zudem eine ausreichende Energieversorgung. Bei einem Wirkungsgrad von knapp dreißig Prozent braucht ein 100 Kilowatt-Laser fast 500 Kilowatt, die aus Batterien geliefert werden sollen. Ähnlich wie Boeings HEL MD ist das Waffensystem damit nur vom Lastwagen aus einsetzbar. Für kleinere Objekte wie Drohnen soll deshalb zunächst eine abgespeckte Version mit fünf bis 20 Kilowatt Leistung entwickelt werden.

Nachdem Rüstungsunternehmen zuerst wesentlich zur Entwicklung der Drohnen beigetragen haben, stehen sie damit jetzt kurz vor dem Durchbruch in ihrer Zerstörung. Um aus den entwickelten Technologien solche einsatzfertige Waffe zu machen, überlegen Rheinmetall und MBDA nun eine Kooperation auf dem Gebiet einzugehen. Für die Finanzierung hoffen sie auf weitere Zuschüsse vom Verteidigungsministerium.