Cryptshare wird mit dem existierenden Mail-System gekoppelt und integriert sich in Outlook und Notes. Es übernimmt die Verschlüsselung von Mails und verschlüsselt dabei anders als S/MIME und PGP auch den Betreff, wie Nico Kugelmann, Business Development Manager bei Befine, im Gespräch mit CRN herausstellt. Darüber hinaus werden Dateianhänge von den Mails abgetrennt und über Cryptshare geteilt, wodurch die Mail-Infrastruktur des Unternehmens entlastet wird. Für den Anwender wird das Tagesgeschäft allerdings nicht komplizierter, da die Anhänge dank der Mail-Client-Integration weiterhin in den Mails angezeigt werden; externe Nutzer ohne Cryptshare erhalten einen Download-Link. »Wir wollen das Alltagsgeschäft für den Nutzer nicht verkomplizieren«, betont Kugelmann, »sonst würde der Anwender doch wieder nur seinen Dropbox-Account nutzen«.
Cryptshare bietet auch ein Web-Interface, sodass die Nutzer unterwegs ohne eigenen Rechner auf ihre Nachrichten und Dateien zugreifen können. Das ist insofern wichtig, als dass ein Einklinken der Anwendung in die »Outlook Web App« nicht möglich ist.
Seit dem Frühjahr bietet Cryptshare eine E-Mail-Schutzklassifizierung, die Kugelmann zufolge von Behörden sehr stark nachgefragt wurde, aber auch anderen Unternehmen helfen kann, Compliance-Vorgaben und DSGVO zu erfüllen. Mit der Funktion lassen sich für bestimmte Inhalte Vorgaben für den Versand festlegen, etwa ob eine Mail zwingend verschlüsselt werden muss oder wie lange ein Dateianhang auf dem Server vorgehalten wird. In kommenden Versionen sollen sich dann auch Empfängerkreise vorgeben oder ausschließen lassen und eine serverseitige Protokollierung eingeführt werden, um den Versand innerhalb einer Schutzklasse nachweisen zu können.