Ungewiss ist, ob Geheimdienste aus den USA oder anderen Ländern, die den Internet-Verkehr ausspähen, nicht auch solche Übertragungswege knacken können. Die inzwischen ebenfalls aufgedeckten Überwachungspraktiken Großbritanniens wecken weitere Zweifel. Alternativen zu Google und Co. sind in Deutschland und Europa freilich nur bedingt zu finden. Ausgiebige Wirtschaftsspionage betreiben Vermutungen zufolge auch China sowie Nachfolgestaaten der Sowjetunion.
Jedenfalls greifen Hacker aus unterschiedlichen Staaten Rechenzentren, egal ob inner- oder außerhalb des Anwenderunternehmens, über erkannte Schwachstellen an. Diese können im Betriebssystem liegen – Microsofts Sicherheitsupdates etwa sind notorisch –, aber auch bei der Anwendungssoftware. Wie Alexander Polyakov, CTO des Sicherheitsspezialisten ERPscan, zu bedenken gibt, seien derzeit Tausende von SAP-Systemen mit Internet-Zugang nicht auf dem aktuellen Stand und böten Datendieben Einfallstore. Eindringlinge könnten auf diesen Wegen zum Beispiel auch auf Personaldaten zugreifen oder technische Steuerungssysteme manipulieren.