Hitze und Gewitter

So setzt das schwüle Sommerwetter Festplatten zu

20. Juni 2012, 15:42 Uhr | Elke von Rekowski
In den meisten Fällen können Spezialunternehmen die verloren geglaubten Daten auf einer Festplatte im Reinraum doch noch retten (Foto: Attingo).

Das wechselhafte Wetter in diesem Sommer setzt auch Festplatten zu. Auch sie leiden unter der aktuellen Hitze und den nachfolgenden Wärmegewittern. Hochsaison für Datenrettungs-Unternehmen: sie werden an heißen Tagen bis zu 50 Prozent öfter zu Hilfe gerufen als bei Normaltemperaturen.

»Je nach Bauart können Temperaturen ab 35 bis 55 Grad Festplatten in Tablets, Laptops und Servern außer Gefecht setzen. Häufigste Ursachen sind direkte Sonneneinstrahlung in Büros oder Pkws sowie nicht ausreichend gekühlte Serverräume - vor allem in kleinen Unternehmen wird bei der Klimatisierung oft am falschen Platz gespart«, sagt Nicolas Ehrschwendner, Geschäftsführer des Datenrettungsunternehmens Attingo. Festplatten reagieren bei Hitze mit Materialausdehnung, was zu Headcrashes führen kann: Eine direkte Berührung der Schreib-/Leseköpfe auf der Magnetscheibe einer Festplatte beschädigt dabei die Speicherschicht.

Umgekehrt ist es jedoch auch möglich, dass ein Gerät bei großer Hitze noch funktioniert und bei Normaltemperaturen dann seinen Dienst versagt. »Bei Hitzeeinwirkung kann Materialausdehnung dazu führen, dass Spuren von den Schreib/Leseköpfen nicht korrekt geschrieben werden. Nach Abkühlung des Materials ist ein Lesen dann nicht mehr möglich«. Vorsicht geboten ist auch bei Wärmegewittern. »Ein Blitzschlag kann über oberirdisch verlegte Telefon- oder Stromleitungen zu einer Überspannung im Stromnetz führen und Hardware bis zum Totalschaden lahmlegen«, sagt der Attingo-Chef. Er empfiehlt, Computernetze generell nur mit Überspannungsschutz zu betreiben.


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