Vor dem leichtfertigen Anklicken von Weblinks auf Social Media-Plattformen warnt jetzt Bitdefender. Denn in einem Test hat das Sicherheitsunternehmen festgestellt, dass bei fast allen Anwendern die Neugier über das Sicherheitsbewusstsein siegt. Mit fatalen Folgen.
Im Zuge des Experiments wollte das Unternehmen wissen, wie Social Media-User mit verkürzten Links (»Short URLs«) umgehen. Dazu postete der Security-Spezialist über je einen gefakten Twitter- und Facebook-Account Short Links, die den User auf Malware-verseuchte Webseiten geführt hätten. Zuvor hatte Bitdefender die Links jedoch unschädlich gemacht, um den Nutzer nicht zu gefährden. Gleichzeitig wurden die User gebeten, »tote« Links zu melden. Anhand der Benachrichtigungen kam ein brisantes Ergebnis zustande: Von rund 2.000 Usern waren 97 Prozent unbedacht den manipulierten Links gefolgt und hätten sich im Normalfall mit gefährlicher Malware infiziert. Für das vierwöchige Experiment legte das Sicherheitsunternehmen auf den Social Media-Plattformen Twitter und Facebook das gefakte Profil einer 30-jährigen Angestellten aus der Werbebranche an. Innerhalb von drei Wochen baute sich die fingierte Person einen Freundeskreis von insgesamt 1.928 Usern auf. Sie postete täglich drei sichere Links zu Neuigkeiten aus dem Bereich Security, dem Showgeschäft, wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie Unglücksfällen. Zudem begleitete eine Aufforderung das Posting: »Falls der Link nicht funktioniert, teilen Sie mir dies bitte mit, damit ich ein anderes Tool zur Linkverkürzung verwenden kann«.
In der vierten Woche des Experiments stellten die Experten über die gefakten Profile Short URLs ein, die eigentlich zu Malware-verseuchten Seiten führen würden. Damit die User zu keiner Zeit gefährdet waren, wurden die Links so verändert, dass sie nicht funktionieren konnten. Weiterhin bat die vermeintliche Account-Inhaberin um Benachrichtigung, falls der Verweis defekt sei. An Hand der eingegangenen Rückmeldungen ließ sich ablesen, fast alle den eigentlich gefährlichen Links gefolgt waren. Mehr als 1.800 Nutzer ihre Rechner mit Malware infiziert, sofern die URLs korrekt gewesen wären.