Unterseekabel-Netzwerk

Meta plant 40.000 Kilometer Glasfaserkabel um die ganze Welt

3. Dezember 2024, 16:30 Uhr | Andrea Fellmeth
© RCL – shutterstock.com

Meta will eigene Glasfaser-Unterwasserkabel verlegen. Die Pläne des Konzerns unterstreichen, wie sich die Investitionen und die Eigentumsverhältnisse bei Unterseenetzen in den letzten Jahren von Konsortien, an denen TK-Unternehmen beteiligt sind, auf die großen Technologiekonzerne verlagert haben.

Meta, Mutterkonzern von Facebook, Instagram und Whatsapp, plant laut techcrunch.com den Bau eines 40.000 km langen Glasfaser-Unterseekabels, das sich rund um den Globus erstreckt. Das Projekt, dessen Kosten auf über zehn Milliarden US-Dollar geschätzt werden, wäre das erste vollständig im Besitz von Meta. Ziel ist es, die Dateninfrastruktur des Unternehmens unabhängig von externen Anbietern zu gestalten und Datenverkehr effizienter und sicherer zu transportieren.

Auf die Websites von Facebook, Instagram und Whatsapp – und ihre Milliarden von Nutzern – entfallen weltweit zehn Prozent des gesamten Festnetz- und 22 Prozent des gesamten Mobilfunkverkehrs. Gewaltige Datenvolumen, die nur mit immer leistungsfähigerer IT-Infrastruktur zu managen sind.

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Geopolitische Gründe spielen eine Rolle

Die Route der Kabel soll auf der Landkarte eine „W“ bilden, beginnend an der US-Ostküste, über Südafrika und Indien bis zur Westküste der USA. Die geplante Route umgeht geopolitisch sensible Regionen wie das Rote Meer oder die Straße von Malakka. Herausforderungen wie begrenzte Kapazitäten in der Kabelbaubranche und die langfristige Realisierung des Projekts könnten jedoch Verzögerungen mit sich bringen.

Diese Gründe sprechen für Metas Investition:

  • Kapazität und Kontrolle: Meta kann so den globalen Datenverkehr für eigene Dienste priorisieren.
  • Geopolitische Sicherheit: Das Kabel soll Ausfallrisiken durch Konflikte minimieren.
  • Potenzial für KI-Infrastruktur: Indien, ein strategischer Markt für Meta, könnte mit Rechenzentren für KI-Modelle erschlossen werden, unterstützt durch die kostengünstige Datenbandbreite im Land.

Metas Vorstoß in den Unterseekabelmarkt spiegelt einen Trend wider, bei dem Technologieunternehmen zunehmend die Kontrolle über Kommunikationsinfrastruktur übernehmen, um Unabhängigkeit von TK-Anbietern zu erlangen. Das Projekt könnte langfristig auch anderen Nutzern Kapazitäten bieten, bleibt aber wohl derzeit primär auf Metas eigene Anforderungen fokussiert.

 

 

 


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