Verschiedene Methoden zur Täuschung

Spammer kopieren erfolgreich Phishing-Konzepte

5. Juni 2009, 16:40 Uhr | Werner Veith
Vergleich des Spamaufkommens (rot) mit der Gesamtanzahl der E-Mails (blaue Linie): Nur der Bereich zwischen rot und der blauen Linie sind normale E-Mails. (Quelle: McAfee)

Mit Ansätzen aus der Phishing-Welt sind Spammer dabei, erfolgreiche Spam-Kampagnen zu fahren. Dies gelingt ihnen etwa über Schlagzeilen wie zur Schweinegrippe. Dagegen hat Spam zu Obama viel schneller als erwartet nachgelassen.

Spammer befinden sich in einem ständigen Zwiespalt. Denn auf der einen wollen sie möglichst viele Nachrichten verschicken. Diese dürfen daher nicht zu groß werden, weil deren Versand länger dauert. Auf der anderen Seite haben größere Spam-Mails eher eine Chance an der Anti-Spam-Software vorbeizukommen. In dieser Spannung probieren Spammer neues aus. Nach dem »June 2009 Spam Report« von McAfee haben die Internet-Kriminellen drei Erfolgskonzepte aus der Phishing-Welt übernehmen: Anlehnung an bekannte Marken, Bilder und aktuelle Schlagzeilen. Beispiel für letzteres ist die Schweinegrippe. Dagegen hat die Wirkung von Obama nicht so lange angehalten wie erwartet. Nach der Amtseinführung gingen die Spammer wieder zur Tagesordnung über. Die jährliche Spam-Spitze kam diesmal erst im Mai und nicht wie sonst schon im März. Außerdem ist seit Mai vor einem Jahr die Menge des Spams kontinuierlich um 9 Prozent gestiegen.

Spam über Markennamen hängt sich an deren Bekanntheitsgrad an. Wie beim Phishing sollen diese der Marke möglichst ähnlich sein. Ende Februar und Anfang März kam eine Marketing-Kampagne von Classmates.com. Zu dieser gab es eine Reihe von E-Mails, die Classmate und Facebook nachahmten. Dabei sollten Anwender einen Link anklicken, hinter dem sich dann kein Flash-Player-Installer, sondern eine Mailware verbarg. Ein anderes Beispiel für Spam ist eine gefälschte E-Mail von Reuters über einen Bombenangriff.

Bilder sind ebenfalls ein Instrument, um etwa Anwender auf eine chinesische Website zu locken, die Medikamente verkauft. Es gibt auch Ansätze, die URL im Bild zu verstecken. Dies verringert den Erfolg der Anti-Spam-Software. Gleichzeitig werden aber weniger Nutzer die Web-Adresse manuell eintragen.


  1. Spammer kopieren erfolgreich Phishing-Konzepte
  2. Spammer kopieren erfolgreich Phishing-Konzepte (Fortsetzung)

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