Sicherheitstrends

Symantec: WWW steht für World Wide War

10. März 2010, 11:54 Uhr | Bernd Reder

Die IT-Sicherheitsfirma Symantec sieht in der zunehmenden Vernetzung von Cyberkriminellen eine Bedrohung für das Internet und seine Nutzer. Nicht nur Privatleute und Firmen, sondern auch Regierungsbehörden geraten demnach immer stärker ins Visier der Gangster. Es drohe ein »World Wide War«, so Symantec.

Die meisten Firmen stufen laut einer Studie von Symantec Cyber-Attacken als größte Gefahr für ihre Geschäftstätigkeit ein.
Die meisten Firmen stufen laut einer Studie von Symantec Cyber-Attacken als größte Gefahr für ihre Geschäftstätigkeit ein.
Fast gleichauf: Cyber-Attacken kosten Firmen Geld, Zeit und Vertrauen.
Fast gleichauf: Cyber-Attacken kosten Firmen Geld, Zeit und Vertrauen.

Noch steht das Kürzel WWW für »World Wide Web«. Doch in Kürze, so Experten der IT-Security-Firma Symantec, könnte daraus durchaus »World Wide War« werden.

Nach Ansicht der Symantec-Experten Ilias Chantzos, Director Government Relations, und Virenforscher Candid Wüest werden die virtuellen Gefahren immer realer. Und für jeden Einzelnen sei es immer schwieriger, diesen Gefahren in einer weitgehend vernetzten Welt zu entgehen.

Gleiches gilt für Firmen, Organisationen und staatliche Einrichtungen, wie die Studie »2010 State of Enterprise Security« von Symantec zeigt. Demnach wurden 75 Prozent aller Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten Ziel von Cyber-Attacken. Ein prominentes Beispiel aus jüngster Zeit sind die Angriffe auf Google und weitere High-Tech-Firmen (siehe unseren Bericht).

Drei Viertel aller Firmen wurden angegriffen

An die 36 Prozent der Firmen bewerteten die Angriffe als hochgradig gefährlich. In immerhin 43 Prozent der Fälle gingen den befragten Unternehmen vertrauliche Informationen verloren. Dies waren geistiges Eigentum, Kreditkartendaten und andere finanzielle Informationen sowie Datensätze von Kunden.

In 92 Prozent der Fälle führte dies zu zusätzlichen Kosten, insbesondere bei Produktivität, Umsatz und Kundenvertrauen. Durchschnittlich haben die Unternehmen zwei Millionen Dollar aufgewendet, um sich gegen diese Cyber-Attacken zu verteidigen.

Auch Strom- und Verkehrssysteme im Visier

Besonders problematisch wird es jedoch, wenn beispielsweise öffentliche Versorgungssysteme betroffen sind und der Schaden nicht nur wirtschaftlicher Natur ist. Für Ilias Chantzos, der auch Mitglied der European Network and Information Security Agency (ENISA) ist, sind es vor allem die vielfältigen unterschiedlichen Konstellationen, die den Kampf zwischen Angreifern und Verteidigern charakterisieren.

Von politischen bis hin zu rein wirtschaftlichen Motiven reicht das Spektrum der Beweggründe. Um den Angreifern Paroli bieten zu können, müssten die Entwickler von Sicherheitslösungen sowie Behörden und Organisationen grenzübergreifend zusammenarbeiten. Auch private Nutzer sollten mit einbezogen werden, um Sicherheitslücken zu schließen.


  1. Symantec: WWW steht für World Wide War
  2. Wettlauf zwischen Angreifern und IT-Sicherheitsfirmen

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