Laut einer Umfrage des High-Tech-Verbandes Bitkom planen dieses Jahr etwa 10 Millionen Deutsche, zumindest einen Teil ihrer Weihnachtsgeschenke online zu kaufen. Leider haben auch Cyber-Gangster und unseriöse Anbieter Online-Shopper als »Geldquelle« für sich entdeckt. Wer jedoch ein paar Grundregeln beherzigt, kann böse Überraschungen vermeiden.
Im Internet ist viel Geld zu verdienen, leider auch für Betrüger, wie der aktuelle »Underground-Economy-Report« der IT-Sicherheitsfirma Symantec zeigt: Die Zeiten, in denen Viren den PC »nur« zum Absturz brachten, sind längst vorbei. Heute geht es um das ganz große Geld.
Rund 1,3 Milliarden Dollar verdienen Internetkriminelle schätzungsweise jährlich mit dem Handel von gestohlenen Daten (siehe Underground-Economy-Report, November 2008). Insbesondere werden gestohlene Kreditkarteninformationen von Betrügern in speziellen Foren feilgeboten (31 Prozent aller gehandelten Daten).
Die Methoden der Betrüger sind so raffiniert, dass selbst ein vorsichtiger Nutzer oftmals nichts bemerkt. »So werden über so genannte Drive-by-Downloads ganz normale Web-Seiten gehackt und mit Schadcode hinterlegt«, erläutert Candid Wüest, Internetsicherheitsexperte bei Symantec. »Surft ein Internet-User auf der Web-Seite, lädt er ohne sein Wissen das Schadprogramm auf den Computer.«
Solche Malware ist in der Lage, Daten wie Kreditkartennummer, Kontoinformationen und Kennwörter auszulesen, die hinterher von den Kriminellen zum Missbrauch angeboten werden. Symantec beobachtet täglich etwa 10.000 Web-Seiten, die auf diese Art infiziert wurden.
Viele User fragen sich, ob sie überhaupt noch online einkaufen sollten, wenn sie von den Machenschaften der Online-Betrüger erfahren. Wüest: »Mit einer gesunden Portion Skepsis und einem umsichtigen Umgang mit dem Internet kann man etliche Risiken ausschließen.«
Damit Internetnutzer keine böse Überraschung unter dem Weihnachtsbaum erleben, sollten sie folgende Ratschläge beherzigen:
Lassen Sie sich nicht von noch so verlockenden »Preisknüllern« blenden. Prüfen Sie immer, ob auf einer Web-Seite beziehungsweise einem Online-Shop die volle Anschrift verzeichnet ist und ob der Geschäftsführer des Onlineshops genannt wird.
Zudem sollten auf der Web-Seite verständliche Geschäftsbedingungen (AGB) vorhanden sein.
Viele Shops erhalten nach Prüfung durch unabhängige Experten ein Zertifikat oder Siegel. Nutzen Sie die Angebote solcher vertrauenswürdiger Online-Anbieter. Bekannte Zertifikate sind die der Trusted-Shops GmbH und des Euro-Handels-Instituts.
Preissuchmaschinen wie beispielsweise Günstiger.de oder Idealo.de listen bei Suchanfragen auf, welcher Anbieter über ein solche Zertifikate verfügt.
In Online-Foren und bei Preissuchmaschinen sind Informationen zur Qualität von Online-Händlern zu finden. Werfen Sie einen Blick auf die Bewertungen, mit denen andere User Shops bedacht haben. Erhält ein Shop relativ viele schlechte Bewertungen (mehr als 10 bis 20 Prozent), ist Vorsicht angesagt.
Ein wichtiger Punkt, gerade in der Vorweihnachtszeit: Lassen Sie sich schriftlich (per E-Mail) den Liefertermin einer Ware zusichern.
Nach meinen eigenen Erfahrungen als Online-Käufer neigen viele Shops dazu, auf ihrer Web-Seite äußerst »optimistische« Angaben zu Verfügbarkeit und Lieferzeiträumen zu machen. Gerade bei einem Weihnachtspräsent ist es jedoch peinlich, wenn dieses erst Wochen nach dem Fest eintrudelt.