Der neue Uber-Chef Dara Khosrowshahi erklärte am Dienstag zum Hackerangriff und dem nachfolgenden Schweigen: »Nichts davon hätte passieren dürfen und wir werden nicht nach Ausreden dafür suchen.« Er selbst habe erst vor kurzem von dem Datendiebstahl erfahren, schrieb der seit Anfang September amtierende Khosrowshahi. »Ich kann die Vergangenheit nicht ausradieren, aber ich kann im Namen aller Uber-Mitarbeiter versprechen, dass wir aus unseren Fehlern lernen werden.« Uber ändere die Art, wie es sein Geschäft führe.
Was das Ausmaß und dem Wert der gestohlenen Daten betrifft, verblasst der Uber-Hack neben anderen Fällen. So verschafften sich bei der Wirtschaftsauskunftei Equifax Unbekannte Zugriff auf die wichtigen Sozialversicherungsnummern von mehr als 40 Prozent der US-Bevölkerung. Und beim Internet-Konzern Yahoo waren 2013 Daten zu allen drei Milliarden Nutzer-Accounts gestohlen worden. Doch es ist außergewöhnlich, dass ein Unternehmen einen Datendiebstahl in dieser Dimension Behörden und Nutzern wissentlich verschwieg und einen Deal mit den Angreifern einging.
Besonders brenzlich für Uber könnte werden, dass die Hacker sich auch Zugriff auf Namen und Fahrerlaubnis-Nummern von rund 600 000 Fahrern in den USA verschaffen konnten. Führerscheine werden in Amerika oft als Ausweisdokumente verwendet, was die Daten für Betrüger wertvoll machen kann. Uber werde den Betroffenen nun helfen, nach einem möglichen Missbrauch der gestohlenen Daten Ausschau zu halten, kündigte Khosrowshahi an. Zugleich erklärte er, Uber habe seinerzeit die Zusicherung erhalten, dass die gestohlenen Daten vernichtet worden seien.
Als weitere Maßnahme engagierte Khowrowshahi einen früheren Chefjuristen des US-Geheimdienstes NSA, Matt Olsen, als Berater. Er solle dabei helfen, die Sicherheit bei Uber neu zu gestalten.