Der Anbieter Collax weist auf eine mögliche Lücke in Web-Content-Filtern hin, die er zugleich in seinem eigenen "Business-Server"-Produkt schließt: Filter mit so genannten "schwarzen Listen" (Blacklists) an Webangeboten, die Mitarbeiter im Betrieb oder Schüler einer Bildungseinrichtung tunlichst nicht aufsuchen sollten, ließen sich bei einigen Produkten durch die direkte Eingabe der IP-Adresse des angesteuerten Servers umgehen. Das Collax-System löst das Problem, indem es die Adressen in die Domain-Namen automatisch rückübersetzt und dann doch mit der Liste der verbotenen Sites vergleicht.
Fraglich ist allerdings, ob sich der Kontrollaufwand in Unternehmen grundsätzlich rechnet. Gegen den von Collax behauptete Effizienzgewinn durch Unterbindung des Privat-Surfens am Arbeitsplatz sprechen statistische Gründe: 2002 stellte der National Technology Readiness Survey der Robert H. Smith School of Business und der Marktforscher von Rockbridge Associates in den USA fest, dass zumindest amerikanische Angestellte, die freien Internetzugriff über ihren Firmen-PC haben, zugleich für ihren Arbeitgeber so ausgiebig zu Hause im Internet arbeiten, dass sich der uneingeschränkte Internetzugriff im Büro für die jeweilige Firma auch finanziell lohnt. Sobald allerdings im Büro Verbote greifen, stellen die Mitarbeiter ihre unbezahlte Heimarbeit ein.
Die erwähnte Studie ist weithin unbekannt, da sie seinerzeit lediglich von wenigen unabhängigen Publikationen aufgegriffen wurde. Sie findet sich unter www.smith.umd.edu/ces/pdfs_docs/ntrs2002.pdf.
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