»Wir werden oft nicht als Security-Anbieter wahrgenommen«, muss allerdings auch Komotoglou zugeben. Als Grund dafür hat er unter anderem das enorme Microsoft-Portfolio ausgemacht, das Portfolio eines Weltkonzerns eben, bei dem Sicherheit nur ein Geschäftsfeld von vielen ist. Kleine Hersteller hätte es da viel leichter, sich als Sicherheitsspezialist zu positionieren, sagt er, ist aber überzeugt: »Microsoft nicht als Security-Anbieter zu sehen, wäre fatal.«
Im Sicherheitsbereich konzentriert sich Microsoft auf vier Bereiche: die Verwaltung von Identitäten und Zugriffen, wozu auch die Authentifizierung mit mehreren Faktoren und ohne Passwort zählt, etwa mit »Windows Hello«, die »Authenticator«-App oder »FIDO2«-Sticks. Die Klassifizierung und den Schutz von Daten, auch über verschiedene Clouds hinweg, durch »Azure Information Protection«, »Office 365 Information Protection«, »Windows Information Protection« und »Microsoft Cloud App Security«. Threat Protection, wofür Microsoft unzählige Informationen in seinem »Intelligent Security Graph« zusammenführt und mit Hilfe von Machine Learning und mehreren Tausend Mitarbeitern auswertet. Und schließlich das Security-Management, sprich: die Verwaltung von Geräten und Anwendungen, die Automatisierung und Dokumentation von Sicherheitsmaßnahmen und das Erstellen von Reports, etwa im »Azure Security Center« oder im »Office 365 Security & Compliance Center«.
Auch im Security-Bereich verfolgt Microsoft mittlerweile einen offenen Ansatz und schützt Daten in anderen Clouds oder regelt Zugriffe bei Drittanbieter-Diensten, die auf Azure basieren. »Wir glauben nicht mehr, dass die Welt nur aus Microsoft besteht«, beschreibt Komotoglou den in den vergangenen Jahren vollzogenen Wandel. Der Software-Konzern will mit seinen Angeboten die meisten Anwendungsfälle abdecken, lässt dabei aber auch Raum für Speziallösungen anderer Hersteller oder Lösungen, die Kunden in der Vergangenheit angeschafft haben und weiter nutzen wollen. »Wir schreiben den Kunden zum Beispiel nicht vor, unser EMS zu nutzen«, so Komotoglou. Wohl biete es für Partner und Kunden Vorteile, dies zu tun, weil die einzelnen Microsoft-Lösungen hoch integriert seien und damit den Verwaltungsaufwand reduzieren und dem Nutzer bei der täglichen Arbeit kaum auffallen würden.