Studie von Initiative D21 und Microsoft: Sicherheitsbewusstsein der Internetnutzer steigt

Updates von Betriebssystemen werden zur Selbstverständlichkeit

26. August 2008, 22:56 Uhr |

Die repräsentative Sonderstudie "Sicher Surfen 2008: Wie schützen sich Onliner im Internet?" unter 2378 deutschen Internetnutzern zeigt deren weiter steigendes Sicherheitsbewusstsein. Sie führen häufiger Aktualisierungen durch und setzen verstärkt Sicherheitssoftware ein. Gleichzeitig nimmt der Informationsbedarf im Bereich Datenschutz deutlich zu. Rückläufig ist jedoch die Kontrolle der PC-Nutzung von Kindern durch ihre Eltern. Eher verbieten sie ihnen den Zugang ganz.

Die Sonderstudie zum Thema Sicherheit im Rahmen des (N)Onliner Atlas 2008, einer Studie der
Initiative D21, durchgeführt von TNS Infratest, wird jährlich im Auftrag von Microsoft
veröffentlicht. Sie setzt ihren Fokus in diesem Jahr auf die Bereiche Sicherheitsempfinden und
-bewusstsein, Informationsstand und -bedarf sowie Kinderschutz.

"Unsere Sonderstudie zum Thema Sicherheit verzeichnete auch in diesem Jahr einen erfreulichen
Aufwärtstrend beim Sicherheitsbewusstsein", sagt Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung von
Microsoft Deutschland. "Das Interesse der Internetnutzer am Thema Datenschutz hat sich im
Jahrestrend fast verfünffacht. Das ist ein deutliches Signal für Gesellschaft, Politik und
Wirtschaft. Der Schutz der Privatsphäre muss an die Spitze der Agenda. Das Thema Sicherheit im
Internet bleibt also ein Dauerbrenner."

Bestätigt wird dies auch durch die Politik. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagt, die
bayerische Staatsregierung habe ein umfangreiches Maßnahmenbündel im Kampf gegen die Gefahren des
Internets geschaffen. "Bereits 1995 haben wir beim Bayerischen Landeskriminalamt die so genannte
Netzwerkfahndung eingerichtet. Ihre Aufgabe besteht darin, in Datennetzen zu fahnden, um so
Straftaten oder konkrete Gefahrenlagen festzustellen. In den letzten Jahren hat Bayern die
polizeiliche Internetüberwachung intensiviert und die länderübergreifende Koordinierung verbessert."

Der Anteil der Online-Nutzer, die ein Update durchführen, sobald es vorhanden ist, stieg im
Vergleich zum Vorjahr um fast 20 Prozent auf 74 Prozent. Weniger als zehn Prozent aktualisieren ihr
Betriebssystem seltener als einmal im Monat oder nie. 2007 waren dies noch 18 Prozent. Immer mehr
Anwender setzen auch Sicherheitssoftware wie Antivirenprogramme, Firewalls oder das
Microsoft-Sicherheitscenter ein. Entsprechend bemerkten weniger Nutzer einen Virus oder eine andere
schädliche Software auf ihrem Computer und über die Hälfte der Anwender fühlt sich gut bis sehr gut
geschützt.

Im Bereich Informationsstand und -bedarf waren die Ergebnisse nicht so positiv. So halten sich
weiterhin nur etwas mehr als ein Drittel der Anwender für gut bis sehr gut informiert, mit leicht
rückläufiger Tendenz. Dies widerspricht scheinbar dem verbesserten Sicherheitsempfinden. Ursache
ist, dass der Bedarf nach Informationen über Viren und Trojaner deutlich rückläufig ist, dass er
dafür aber beim Thema Datenschutz und -sicherheit von 6,7 auf 21,6 Prozent stieg. Auch bei
allgemeinen Informationen zur Sicherheit wuchs der Anteil – von 17,5 auf 35,7 Prozent. Die
Verantwortung für die Sicherheit im Internet sehen erstmals jeweils über die Hälfte der Befragten
bei Anbietern von Internetangeboten wie Online-Shops oder Banken sowie bei Internet-Providern.

Im Vergleich zum Vorjahr gaben nur noch 48 Prozent der befragten Eltern an, ihren Kindern unter
14 Jahren Zugriff auf einen Computer im Haushalt zu gewähren. Dies ist ein deutlicher Rückgang um
fast zehn Prozent. Von denjenigen Eltern, deren Kinder Zugriff besitzen, verwenden 48 Prozent
spezielle Software oder Browsereinstellungen zum Kinderschutz. Dies entspricht zwar einem Anstieg
von fünf Prozent, aber immer noch über die Hälfte der Kinder surft völlig ungeschützt im Internet.
Immerhin ist der Anteil der Eltern, die überhaupt keine Regeln bei der Computernutzung für ihre
Kinder aufstellen, mit gut drei Prozent gering. Tendenziell lässt die persönliche Kontrolle durch
die Eltern jedoch nach. So beobachten nur noch 60 Prozent, etwa 20 Prozent weniger als im Vorjahr,
die Zeit, die ihre Kinder vor dem PC verbringen. Und nur noch 33 Prozent stellen zeitliche Regeln
für die Nutzung auf.

Achim Berg: "Es ist erfreulich, dass Eltern zunehmend technische Hilfe in Anspruch nehmen, so
wie wir sie in Windows Vista oder in dem mit der Computerbild und anderen Partnern vorgestellten
Kinderschutzprogramm anbieten. Sorgen macht mir allerdings, dass Eltern insgesamt weniger Zeit mit
ihren Kindern verbringen. Keine Technik kann persönlichen Kontakt oder ein vertrauensvolles
Gespräch ersetzen."

Innenminister Herrmann: "Wir setzen in Bayern speziell ausgebildete Jugend- und
Schulverbindungsbeamte ein, die eng mit Schulen und Jugendeinrichtungen zusammenarbeiten. Sie
führen Fachvorträge und Präventionsunterricht durch, in denen sie Kinder und Jugendliche, aber auch
Eltern und Lehrer zu Jugendschutz-relevanten Themen informieren und über die Möglichkeiten und
Gefahren des Internets aufklären."

LANline/jos

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