Usability kommt gleich nach den Kosten
Der Security-Distributor Wick Hill wirbt damit, nur leicht benutzbare Produkte im Portfolio zu haben. LANline fragte Helge Scherff, dem Vertriebsleiter von Wick Hill Deutschland, über die Evaluationsverfahren seines Unternehmens und über den Stellenwert der Usability im Sicherheitsmark.
LANLine: Sie behaupten, nur gut benutzbare Sicherheitsprodukte zu führen – wie prüfen Sie denn
die Usability eventueller Kandidaten?
Scherff: Erst einmal setzen sich unsere Techniker damit auseinander und simulieren einen
produktiven Betrieb. Wir vertreiben ja fast ausschließlich Systeme, die durch Profis bedient
werden, deshalb entsprechen unsere Techniker recht gut der Zielgruppe. Geschaut wird vor allem nach
einer in sich logischen, heutigen Gewohnheiten entsprechenden Bedienung. Kann man sich leicht
erinnern, wo welche Funktion steckt? Wenn wir dann Probleme feststellen, machen wir noch einmal
intensivere Tests zusammen mit dem Hersteller. Das Thema ist ja auch für uns selbst wichtig, da wir
in Deutschland kostenlose Support-Aufgaben für die Kunden übernehmen. Bedienungsprobleme würden
deshalb sofort auf uns durchschlagen.
LANLine: Wie wichtig ist den Kunden heute der Aspekt Usability?
Scherff: Die Händler, die wir beliefern, achten zuerst darauf, ob das Produkt die konkreten
Probleme des Endanwenders löst. Das Handling kommt dann an zweiter Stelle. Beim Endkunden wiederum
kommt die Usability oft nach dem Preis.
LANline: Werden die Produkte generell besser bedienbar?
Scherff: Ja und nein. Auch in unserem Markt verkaufen sich viele Produkte eher nach der Zahl der
Funktionen, was die Konzeption beeinflusst. Positiv ist, dass es für SMBs von vielen Herstellern
inzwischen einfachere Versionen gibt, und dass man versucht, die Zahl der Bedienungskonsolen zu
reduzieren und mehr Funktionen in jeweils einer konsistenten Oberfläche zusammenzufassen. Dr.
Johannes Wiele
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