AKW Gundremmingen

Virus in bayerischem Atomkraftwerk entdeckt

26. April 2016, 15:41 Uhr | Peter Tischer

In den Systemen des AKWs Gundremmingen wurde ein Computervirus entdeckt. Für die Bevölkerung gibt der Betreiber aber Entwarnung.

In den Computersystemen des bayerischen Atomkraftwerks Gundremmingen ist bei Revisionsvorbereitungen in Block B ein Computervirus entdeckt worden. Dies teilt die Betreibergesellschaft auf der Homepage der Anlage mit. Demnach soll es sich beim Fund um eine »so genannte Büro-Schadsoftware« handeln. Die Software sei bereits seit einigen Jahren bekannt und ziele darauf ab, eine ungewollte Verbindung zum Internet herzustellen.

Weiterhin seien die betroffenen Rechner nicht mit dem Internet verbunden gewesen und hätten keine Veränderung an der technischen Steuerung vornehmen können. »Alle sensiblen Kraftwerksbereiche sind entkoppelt und grundsätzlich redundant sowie manipulationsgeschützt ausgelegt«, heißt es in Mitteilung zum meldepflichtigen Ereignis.

Das betroffene IT-System wurde 2008 nachgerüstet und gehört zur Brennelement-Lademaschine. Die zuständige Aufsichtsbehörde und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurden informiert, die Aufklärung soll mit Unterstützung von RWE-Experten erfolgen. In der Zwischenzeit sollen alle anderen IT-Systeme ohne Befund überprüft worden sein, die Vorkehrungen zur IT-Sicherheit wurden ausgeweitet. Das Vorkommnis wurde in die Kategorie N (Normal) eingestuft. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) sei es der Stufe 0 zuzuordnen (unterhalb der Skala, keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung). Eine Gefährdung des Personals, der Umgebung oder der Anlage war damit nicht verbunden.


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