Sicherheit: Mobiltelefon als Virenträger

Vodafone liefert Smartphones mit Schadsoftware an Bord aus

23. März 2010, 16:44 Uhr | Bernd Reder
Ein bildschönes Smartphone, aber leider mit gefährlicher Fracht: An die 3000 Exemplare des HTC Magic der spanischen Tochter von Vodafone waren mit Malware verseucht.

Ein Patzer ist dem Mobilfunkriesen Vodafone in Spanien unterlaufen. Er gab mehrere Tausend Smartphones von HTC an seine Kunden aus, auf deren Speicherkarte mehrere Schadprogramme versteckt waren.

Bislang wurde auf 3000 Exemplaren von Smartphones der Reihe HTC Magic, die Vodafone Spanien an Kunden weitergab, Schadsoftware entdeckt. Auf der 8 GByte großen Speicherkarte der Mobiltelefone waren gleich mehrere Malware-Versionen zu finden.

Mitarbeiter der Sicherheitsfirmen Panda Security stellten bei der Analyse fest, dass es sich zum einen um eine Client-Software des Bot-Netzes Mariposa handelte. Diese wurde von einigen Wochen von der spanischen Polizei in Zusammenarbeit mit Security-Spezialisten »enthauptet« (siehe unseren Bericht).

Damit nicht genug: Auch der bestens bekannte Wurm »Conficker« und ein Tool, das Passwörter stiehlt, waren auf der Micro-SD-Karte der Geräte zu finden. Die Smartphones wurden über den Online-Store von Vodafone in Spanien verkauft. Betroffen sind nach derzeitigem Stand der Dinge nur Telefone, dort angeboten wurden.

Über das Mobiltelefon auf den PC

Wie das Malware-paket auf die Speicherkarten gelangte, ist unklar. Vodafone untersucht derzeit den Vorfall. Weder das »Android«-Betriebssystem der HTC-Mobiltelefone noch Anwendungen auf den Geräten sind betroffen.

Die Absicht der Cybergangster war offenkundig, die Schadsoftware via Mobiltelefon auf die Windows-Rechner der Nutzer zu schleusen. Sobald das HTC Magic zum Abgleich von Daten oder dem Transfer von Files wie Musikdateien mit einem PC verbunden wurde, startete die Mariposa-Software automatisch und versuchte, den Rechner zu infizieren.

Auch die Conficker-Variante auf dem Smartphone verfügte über eine solche Autorun-Funktion. Diese wurde allerdings nach Angaben von Panda Security von der des Mariposa-Clients deaktiviert. Nur die Software, die Passwörter stehlen sollte, musste auf konventionellem Weg gestartet werden, also durch Anklicken durch den User.


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