Gehaltslisten, Passwörter, Schmuddelfilme
Was alte Datenträger alles preisgeben...
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
Kostenlose Urlaubsbilder, Kundendaten und Sexvideos
Vielen Privatnutzern ist der Unterschied zwischen Löschen und sicherem Löschen jedoch noch immer nicht bewusst, wie sich bei den Testkäufen alljährlich zeigt. So konnten die Attingo-Experten etwa auch dieses Jahr vor allem auf gebrauchten Speicherkarten wieder direkt zahlreiche private Dokumente und Fotos auslesen. Mag das bei normalen Haushaltslisten und Urlaubsbildern im Normalfall kein großes Drama sein, sollten sich allerdings zumindest jene Verkäufer in Zukunft ernsthafte Gedanken machen, die den Käufern ihrer Datenträger damit ungewollt (?) gleich noch selbstgedrehte Sexvideos und erotische Bilder ihrer Liebsten mitgeliefert haben. Gleiches gilt für Word-Dokumente mit Passwortlisten für diverse Webseiten und Onlineshops.
Zumindest IT-Profis sollte im Gegensatz dazu jedoch bewusst sein, wie wichtig eine sichere Datenlöschung ist und wie diese funktioniert. Immerhin drohen hier sowohl der Verlust wichtiger Geschäftsgeheimnisse sowie gravierende Datenschutzverstöße, die richtig teuer werden können. Doch: weit gefehlt, wie die neue Testreihe schockierend eindrücklich zeigt. »In einem Fall wurden die Datenträger sogar vom Chief IT Security Officer eines Unternehmens selbst privat verkauft«, erinnert sich Ehrschwendner kopfschüttelnd an einen besonders unverständlichen Fall.
Ähnlich nachlässig war auch die IT-Abteilung eines großen niederländischen Kabel-TV-Betreibers, der seine nicht mehr benötigten Datenträger versilberte. Auf einer seiner ehemaligen Festplatte befand sich noch eine komplette und unverschlüsselte Datenbank mit allen Kundendaten.
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