CRN: Sehen Sie neu entstehende Handelsformen, die in das ITK-Geschäft drängen?
Scherff: Es ist zu beobachten, dass manche Distributoren zum reinen Online-Geschäft übergehen beziehungsweise verstärkt Fulfillment-Services anbieten. Aus unserer Sicht ändert sich hierdurch nichts Grundlegendes am Distributionsgeschäft. Es geht für uns nach wie vor darum, was aus Sicht unserer Partner zählt. Schließlich sind sie es, die an der Front beim Endkunden arbeiten. Sie erwarten, dass ihr Distributor zuverlässig liefert und sie bei allen Themen unterstützt, die In-House momentan nicht umsetzbar sind. Auf keinen Fall wollen wir unseren Partnern etwas vom Geschäft wegnehmen. Denn schließlich haben immer noch sie das beste Gefühl für den Endkunden und dessen Anforderungen.
CRN: Erwarten Sie eine Fortsetzung der Konsolidierung in der Distributionsszene?
Scherff: Die Distributionsszene hat im vergangenen Jahr bereits einiges an Konsolidierung erlebt. Nicht zuletzt sind wir als Nuvias Group aus einer solchen hervorgegangen, was im Hinblick auf die Marktanforderung ein sinnvoller Weg war.
Ansonsten erwarten wir, zumindest für die DACH-Region, in 2017 keine allzu überraschenden Veränderungen. Ein Großteil der zu erwartenden Konsolidierung bereits ist abgeschlossen. Allerdings kann sich dieses Bild im Hinblick auf die besagten Herausforderungen langfristig wieder ändern. Besonders die kleineren und spezialisierten VADs stehen unter dem Druck, sich den großen Namen anzupassen. Aufkäufe und Fusionierungen sind gerade in diesem Segment also nie auszuschließen.