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Facebook übernimmt Kontrolle des Smartphones

Albtraum für Datenschützer und Nutzer

Facebook Home, die Startoberfläche auf Android-Smartphones, kontrolliert alle Zugriffe. Nutzer müssen einen hohen Preis »zahlen« – einen zu hohen, wie Datenschützer befürchten.

Autor:Martin Fryba • 8.4.2013 • ca. 0:40 Min

Datenschützer fürchten, Facebook Home könnte künftig alle Aktionen von Smartphone-Nutzern auswerten (Bild: Benjamin Thorn/Pixelio.de)

Ein eigenes Handy wird Facebook entgegen allen Spekulationen doch nicht produzieren. Das soziale Netzwerk hat einen viel raffinierteren Weg gewählt, um endlich bei mobilen Werbekunden den Durchbruch zu schaffen. Die neue Funktion Facebook Home soll als vorgelagerte Schicht künftig die Startbildschirme von Android-Smartphones dominieren und alle anderen Apps in den Hintergrund drängen. Nutzer sollen so Facebook immer und zuerst im Auge haben und sich länger im sozialen Netzwerk aufhalten als bisher. Die Plattform soll so für Werbekunden attraktiver werden und Facebook weitere Milliarden aus mobiler Displaywerbung in die Kassen spülen.

Den Nachweis, dass Werbung auf mobil genutzten sozialen Netzwerken effizient ist, bleibt Facebook noch schuldig. Ebenso ist unklar, wie Facebook die Daten von Smartphone-Nutzern schützen will. Denn Facebook Home greift tief in Googles offenes Betriebssystem Android ein und könnte daher auch alle Aktionen auf dem Smartphone nachvollziehen und auswerten. »Es ist zu befürchten, dass jede Ein- und Ausgabe Facebook bekannt wird«, warnt der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar.