An der Vielzahl neuer Anbieter und Bezahllösungen im Markt werde deutlich: Im Wachstumsmarkt bargeldloser Zahlungsverkehr wird auch künftig mit harten Bandagen um Wachstum, Marktanteile und Kundenbeziehungen gekämpft. Derzeit schon liefern sich Kreditkartenkonzerne, Mobilfunkbetreiber, Technologie- und Telekommunikationsfirmen sowie Banken ein hartes Wettrennen um das digitale Portemonnaie der Verbraucher. Ihr Ziel: Bargeld durch die elektronische Brieftasche zu ersetzen.
Um auf die Marktdynamik sowie die neuen Angreifer angemessen zu reagieren, sollten die Anbieter von Zahlungsmethoden drei Faktoren in den Mittelpunkt ihrer Strategie stellen: Kunde, Komfort, Kosten. So sollten sich Zahlungslösungen verstärkt an konkreten Kaufsituationen ausrichten: Der Kauf eines Gebrauchtwagens etwa stellt Händler und Käufer im Punkto Sicherheit und Komfort vor andere Herausforderungen als eine über Ratenkredit bezahlte Küche oder der Kauf eines Bustickets. Anbieter müssen außerdem die Händlerbedürfnisse berücksichtigen: Für einen Supermarkt etwa lohnt sich verstärkt bargeldloses Bezahlen oft erst, wenn dadurch eine Kasse geschlossen werden kann.
Nach wie vor groß sind die regionalen Unterschiede in Europa. Besonders skeptisch sind seit jeher die Deutschen. Während hierzulande gerade einmal neun Prozent aller Internetkäufer die Kreditkarte bevorzugen, sind es in England oder Italien über zwei Drittel. Für ihre Studie haben die Experten von A.T. Kearney mehr als 50 Zahlungsverkehrsexperten und Entscheidungsträger in Unternehmen befragt und parallel ihr Prognosemodell für den Zahlungsverkehr in Europa deutlich erweitert.