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Erstes Quartal von Cisco

Cisco schockt die IT-Branche

Trotz einer Umsatz- und Gewinnsteigerung hat der Netzwerkspezialist die Börse enttäuscht. Die Prognose fürs laufende Quartal dämpft die Konjunkturhoffnungen der IT-Branche.

Autor:Redaktion connect-professional • 12.11.2010 • ca. 1:15 Min

Cisco-Chef Chambers schockt mal wieder die Börse

Ist der Aufschwung im Geschäft mit Informationstechnik schon wieder vorbei? Der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco, der angesichts seiner breiten Aufstellung als Barometer der IT-Branche gilt, hat die Anleger mit einem zurückhaltenden Ausblick geschockt. Am Donnerstag fiel die Aktie im frühen New Yorker Handel um satte 16 Prozent und zog andere Tech-Schwergewichte wie IBM oder Intel mit in die Tiefe. Sie verloren jeweils ein gutes Prozent.

Konzernchef John Chambers hatte zwar am späten Mittwoch die "soliden Finanzergebnisse" des ersten Geschäftsquartals (Ende Oktober) gelobt, doch sprach er im gleichen Atemzug von einem "schwierigen wirtschaftlichen Umfeld". Seine Prognose für das laufende zweite Quartal fiel entsprechend mager aus und blieb deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück, die mit einem weiterhin guten Lauf gerechnet hatten.

Cisco stellt Geräte für den Datenverkehr her, sogenannte Router und Switches. Cisco-Technik steckt in den meisten Firmen-Netzwerken und sorgt dafür, dass das weltumspannende Internet läuft. Die Zahlen des Konzerns spiegeln damit die Investitionsbereitschaft in verschiedensten Industrien wider. In jüngster Zeit hatten sich bereits die Zeichen gemehrt, dass Firmen wieder etwas zögerlicher in neue IT investieren, nachdem bis zum Sommer ein regelrechter Boom herrschte.

Wegen der Krise hatten viele Unternehmen ihre Neuanschaffungen von Hard- und Software auf Eis gelegt und waren nun gezwungen zu investieren. Im ersten Geschäftsquartal konnte Cisco seinen Umsatz dadurch um 19 Prozent auf 10,8 Milliarden US-Dollar (7,8 Mrd Euro) nach oben schrauben. Der Gewinn stieg im Vergleich zum gegengezeichneten Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf 1,9 Milliarden US-Dollar.

Cisco profitierte auch vom Ausbau der Netze, etwa für Videokonferenzen oder Film- und Serien-Downloads. Besonders in den USA sind Online-Videotheken wie Netflix beliebt. Zudem gewinnt die Internettelefonie immer mehr Fans. Zwischenzeitlich war Cisco sogar als Käufer für den Internettelefonie-Spezialisten Skype genannt worden.