CRN-Interview mit Systemhauschef Axel Denk

»Cloud-basierte Lösungen sind extrem gefragt«

13. Dezember 2018, 15:20 Uhr | Ulrike Garlet
Axel Denk, Gründer und Geschäftsführer des Systemhauses Denk IT
© Denk IT

Im Interview mit CRN spricht Systemhauschef Axel Denk darüber, wie sich der Markt für IT-Dienstleistungen verändert und wo die Chancen und Risiken dieser Entwicklungen für den Channel liegen.

CRN: Herr Denk, ist das klassische Projektgeschäft für IT-Dienstleister noch lukrativ?

Axel Denk: Ja, das ist es weiterhin. Momentan interessieren sich sehr viele Kunden für eine Umstellung auf die Hybrid-Cloud und auf Multi-Cloud-Technologien, also für intelligente Lösungen, um Daten zwischen der lokalen IT und einem oder diverser Cloud-Anbieter zu verteilen. Cloud-basierte Lösungen sind aktuell deshalb extrem gefragt, weil sie den Aufwand für Installation, Wartung und Updates auf ein Minimum reduzieren und der Zugriff auf alle relevanten Daten von überall komfortabel gelingt.

CRN: Nach welchen Produktsegmenten ist die Nachfrage aktuell besonders hoch?
Denk: Die Nachfrage nach konventionellen Clients ist stark gestiegen. Zurzeit werden sehr viele extrem hochwertige Arbeitsplätze und Notebooks angeschafft. Auch wenn sich die PC-Absatzzahlen seit einiger Zeit rückläufig entwickeln, halten sich Notebooks auf einem erstaunlich stabilen Niveau.

CRN:
Sehen Sie im Tagesgeschäft, dass sich die Art und Weise, wie IT genutzt wird, bei den Kunden verändert und diese verstärkt Services aus der Cloud nachfragen?

Denk: Viele Kunden haben ein großes Interesse daran, Investitionskosten zu vermeiden und diese so gering wie möglich zu halten, sie konsumieren IT als »pay-as-you-go«. Managed Services werden deshalb immer beliebter. Wir schnüren maßgeschneiderte Pakete und übernehmen die komplette Verantwortung für bestimmte IT-Dienstleistungen. Der Kunde weiß im Gegenzug, dass er sich um nichts kümmern muss und kann mit festen Kosten planen. Negative Überraschungen und unerwartete Ausgaben bleiben somit aus.

CRN: Wie verändert sich dadurch das Geschäftsmodell von Denk IT?

Denk: Bei uns können die Kunden aus einem großen Portfolio an Managed Services auswählen, die wir individuell konfigurieren und bedarfsgerecht anpassen. Jeder erhält genau die Lösung, die für ihn sinnvoll ist. Unser Angebot fängt an beim regelmäßigen Einspielen von Software-Updates und reicht über die Bereitstellung und Wartung der kompletten Wifi-Infrastruktur bis hin zu umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen und der Fernüberwachung komplexer IT-Systeme. Zudem können unsere Kunden auch Hard- und Software zu monatlichen Pauschalen mieten. Starre vorkonfigurierte Lösungen gibt es bei uns nicht. Da unsere Geschäftspartner höchste Flexibilität und Skalierbarkeit erwarten, ist unsere Firmenphilosophie entsprechend ausgerichtet.

CRN: Was sehen Sie als die größten Herausforderungen, vor denen Systemhäuser aktuell stehen?

Denk: Die Systeme werden immer komplexer und umfangreicher. Berater benötigen ein sehr breit aufgestelltes Wissen, und auch die Eruierung im Presale kostet entsprechend deutlich mehr Zeit. Geeignete Personen hierfür zu finden und Interessenten gebündelt dieses Know-how zu transferieren ist unsere größte Herausforderung. Andererseits bietet sich dadurch zertifizierten und kompetenten IT-Systemhäusern die Möglichkeit, sich von Mitbewerbern abzusetzen und im hart umkämpften IT-Markt durch Alleinstellungsmerkmale bei Kunden und Industrie zu punkten.


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