Statt stets auf die aktuellsten Programmversionen zu setzen, zeichnet sich die Linux-Distribution Debian durch ausgereifte und stabile Pakete aus.
Aufgrund der Stabilität ist Debian auf unzähligen Servern, auf vielen Raspberry Pis und sogar auf der Internationalen Raumstation ISS zu finden. Außerdem stellt es die Basis für andere populäre Linux-Distributionen wie Ubuntu und Mint dar. Nach gut zwei Jahren Entwicklungszeit kommt nun Debian 9 auf den Markt. Wie alle Debian-Versionen ist auch diese nach einer Figur aus der Filmreihe »Toy Story« benannt: »Stretch« ist der lilafarbene Oktopus. Die Veröffentlichung ist für den 17. Juni geplant.
Debian 9 »Stretch« wird mit Kernel 4.9 ausgeliefert bringt neben aktualisierten Programm-Paketen auch diverse Neuerungen mit. So haben die Entwickler in der neuen Version unter anderem den Paket-Manager »apt« ausgebaut, wovon auch andere Paketwerkzeuge profitieren sollen. Die neue Version der Linux-Distribution nutzt als erste den modernen Zweig von GnuPG. Die Benennung von Netzwerknamen hat sich geändert, und mit »deb.debian.org« gibt es einen neuen Dienst für die Verteilung der Pakete. »Nftables« kann mit Debian 9 das bisher verwendete »Iptables« zum Erstellen von Regeln für die Firewall des Kernels ersetzen.
Unterstützt wird der Kernel von Systemd 232, X.Org Server 1.19.2, Mesa 13.0.6 und GCC 6.3.0. Auch einige neue Werkzeuge aus dem Bereich der digitalen Forensik sind enthalten. Für Servernutzer stellt die neue Version unter anderem MariaDB 10.1, PostgreSQL 9.6 und Samba 4.5 bereit. Eine Unterstützung von UEFI Secure Boot ist nicht enthalten. Sie wird möglicherweise nach der Veröffentlichung nachgereicht. Debian 8 »Jessie« erhält Sicherheitsupdates noch bis Ende April 2020.