Reaktionen auf den neuen US-Präsidenten

Donald Trump beflügelt US-Systemhäuser

25. Januar 2017, 17:06 Uhr | Martin Fryba

Höhere Umsätze, steigende Gewinne, mehr Jobs: Der neue US-Präsident Trump sorgt für Optimismus bei Amerikas IT-Häusern. Die IT-Hersteller aus den USA indes können sich der Euphorie nicht anschließen.

Ein Geschäftsmann und Milliardär ist 45. Präsident der USA: Das ist ganz nach dem Geschmack der meisten Systemintegratoren und IT-Provider in den USA. Die Mehrheit rechnet 2017 mit steigenden Gewinnen (77 Prozent) und neuen Jobs (53 Prozent), wie aus einer Umfrage der US-amerikanischen CRN hervorgeht. Lediglich ein knappes Viertel der im US-Channel befragten IT-Häuser geht von negativen Auswirkungen einer Präsidentschaft unter Donald Trump aus. »Eine neue Stimmung ist angebrochen: Optimismus und Hoffnung«, sagt CEO Michael Goldstein von LAN Infotech aus Florida. »Wir erwarten ein besseres Geschäftsklima, weniger Bürokratie und Regulierung sowie geringere Steuern«.
Investitionen in IT sollen jetzt vor allem aus dem amerikanischen Mittelstand kommen, so die Hoffnung. »Unser Umsatz mit kleinen Geschäftskunden stieg im Dezember um 20 Prozent«, lässt sich Joe Balsarotti, Inhaber Software To Go, zitieren. Er sieht darin erste positive Auswirkungen der Trump-Wahl. »Ein Sieg der Demokraten wäre für uns desaströs gewesen«.

Während die überwiegend im US-Binnenmarkt tätigen IT-Häuser der CRN-Umfrage zufolge Trumps Versprechung »America First« positiv sehen, brechen für exportorientierte und im Ausland produzierende US-Hersteller unsichere Zeiten an. Das Peterson Institute for International Economics in Washington zählt die IT-Branche zu einem der Verlierer, sollte Trump tatsächlich Strafzölle gegen Mexiko oder China verhängen. Fast alle namhaften US-Hersteller lassen Hardware in Asien bei Auftragsfertigern herstellen.

Ob und wie die neue US-Administration Hardwarehersteller wie Apple, Cisco, Dell, HP und HPE, IBM oder Microsoft sanktionieren wird, ist völlig offen. HPE-Chefin Whitman, die wie Trump ein Milliarden-Vermögen aus unternehmerischer Tätigkeit erwirtschaftete, machte während des Wahlkampfs keine Hehl daraus, dass Sie den republikanischen Präsidentschaftskandidaten für einen »unehrlichen Demagogen« hält. Nach der Wahl zeigte sich die HPE-Chefin diplomatischer und sprach von »Vertrauensvorschuss«, den man Trump geben müsse.


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