Dubiose Machenschaften im Marketplace

Fake-Pakete machen Amazon zu schaffen

12. Februar 2019, 14:08 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Hintergründe: Von Abzocke bis Zwangsräumung

Auf die Frage, wie es zu diesen kuriosen Paketen kommen kann, gibt es verschiedene plausible Antworten. Zumindest bei gehackten Accounts ist die Sache relativ klar. Meist werden sie schlicht dazu missbraucht, Waren auf fremde Kosten zu bestellen. Entweder landen sie dann als vermeintlicher Spaß beim tatsächlichen Account-Inhaber, oder aber sie werden an fremde Adressen verschickt. Der Geschädigte ist in diesem Fall also der Account-Inhaber. Ähnliches gilt für die Fälle, in denen versucht wird, einen Rechnungsbetrag für die nicht bestellte Ware einzufordern. Meist werden dabei von den Hintermännern neue Konten auf die Namen der Opfer angelegt.

So wurde etwa in einem der unsere Redaktion betreffenden Fälle ein solches Konto auf den Namen und mit der Anschrift des Verlags angelegt. Ob diese Kombination einfach aus dem Internet herausgesucht, oder wirklich – wie von einer Mitarbeiterin im Amazon-Support vermutet – aus den Lieferadressen im echten Konto der Person entwendet wurde, ist als Außenstehender nicht nachvollziehbar. In offiziellen Pressestatements betont Amazon gleichzeitig, die Versender hätten keine Daten vom Unternehmen bekommen.

Darüber hinaus gibt es aber auch noch die zahlreichen Fälle, in denen keinerlei Rechnung gestellt wird. Eine mögliche Erklärung dafür sind – zumeist asiatische – Marketplace-Anbieter aus dem fernen Ausland, die Amazons Logistik nutzen und ihre Lager räumen wollen. Statt Amazon weiterhin die Lagerkosten für schlecht laufende Kleinteile zu bezahlen oder die Artikel teuer zurück an den Ursprungsort versenden zu lassen, werden sie quasi einfach per Gießkannenprinzip verschenkt.


  1. Fake-Pakete machen Amazon zu schaffen
  2. Hintergründe: Von Abzocke bis Zwangsräumung
  3. Betrügerische Marketplace-Machenschaften

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+