Filmindustrie droht

File-Sharing-Portale geben auf

4. April 2012, 11:11 Uhr | Lars Bube

Weil der Verband der amerikanischen Filmunternehmen angedroht hat, nach der Megaupload-Abschaltung nun auch gegen andere ähnliche Angebote vorzugehen, haben die zwei Plattformen FileServe und Wupload freiwillig die Segel gestrichen.

Es wird zunehmend eng für die Anbieter von Filesharing-Portalen, seit der Verband der amerikanischen Filmindustrie, die Motion Picture Association of America (MPAA), mit Megaupload den größten der Anbieter ausgeschaltet hat. Zwar ist noch immer fraglich, ob der Verantwortliche Kim Schmitz von Neuseeland an die USA ausgeliefert wird und was ihm persönlich wirklich zur Last gelegt werden kann, doch steigt die Nervosität der File-Hoster unübersehbar. So war es neues Öl ins Feuer, dass Paramount Pictures als eines der mächtigsten Mitglieder der MPAA diese Woche angekündigte, nach dem erfolgreichen Kampf gegen Megaupload nun auch gegen andere Filesharing-Angebote vorzugehen. Paramount wurde sogar konkreter und nannte die fünf Hoster DepositFiles, FileServe, MediaFire, PutLocker und Wupload als nächste juristische Ziele.

Während sich einige der angegriffenen Dienste wehren, haben sich auch zwei der Kandidaten entschlossen, dem Druck nachzugeben und geben das Dateitausch-Angebot auf. Sowohl FileServe als auch Wupload bieten ab sofort nur noch einen Cloud-Storage-Dienst an, in dem Nutzer zwar eigene Dateien hochladen und wieder abrufen können, andere Nutzer jedoch keinen Zugriff haben. Damit sollten sie zumindest aus der Schusslinie der MPAA und der amerikanischen Strafverfolgungsbehörden sein, auch wenn fraglich ist, ob sich das neue Geschäftsmodell auch trägt. Nicht klein beigeben wollen hingegen die anderen drei Portale. Mit Bezug auf die Anschuldigungen des Vizepräsidenten von Paramount, Alfred Perry, man werde die Kriminellen weiter verfolgen, erklärt etwa PutLocker-Chef Adrian Petroff: »In jedem anderen Industriezweig könnte man solche Verleumdungen gerichtlich verfolgen lassen«. Ebenso wie die Verantwortlichen von MediaFire betonte er darüber hinaus, dass man Copyright-Verletzungen selbstverständlich verfolge und lösche. Damit sei man weit von einem illegalen Angebot entfernt.


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