Trotz Einhaltung des Pariser Klimaabkommens sei die Gefahr einer drohenden Heißzeit nicht auszuschließen. Globale Vorgänge könnten dazu führen, dass sich die Erde auch ohne menschliches Zutun weiterhin erwärmt.
Mit dem Pariser Klimaabkommen war 2016 der erste Schritt gegen die Klimaerwärmung getan. Dennoch warnen Klimaforscher nun, dass trotz der Übereinkunft die Gefahr einer Heißzeit bestehe.
Berichten des Potsdam-Instituts für Klimaforschung (PIK) zufolge würde sich die Erde dabei langfristig um etwa vier bis fünf Grad Celsius erwärmen und der Meeresspiegel um zehn bis 60 Meter ansteigen.
Entscheidend hierbei seien sogenannte Kippelemente, die auch ohne menschlichen Einfluss zu einer Erderwärmung führen würden. Beispiel hierfür sind die auftauenden Permafrostböden in Russland, große Ökosysteme wie der Amazonas oder die sich erwärmenden Methanhydrate auf dem Meeresboden. Die Gefahr sei, dass sich diese Faktoren möglicherweise wie Dominosteine verhalten. »Wird einer von ihnen gekippt, schiebt dieses Element die Erde auf einen weiteren Kipppunkt zu«, sagt Mitautor Johan Rockström, Direktor des Stockholm Resilience Centre und designierter Ko-Direktor des PIK.
Das Pariser Klimaabkommen soll mit kritischen Augen betrachtet werden. Laut Mitautor und PIK-Gründungsdirektor Hans Joachim Schellnhuber lägen die roten Linien für einige der Kippelemente wohl genau im Pariser Korridor zwischen 1,5 und 2 Grad Erwärmung. Beispielsweise könnte der Kollaps des grönländischen Eisschildes bereits bei einer Temperaturerhöhung um 2 Grad einsetzen.
Außerdem fügte er hinzu: »Werden empfindliche Elemente des Erdsystems gekippt, könnte sich die Erwärmung durch Rückkoppelungseffekte selbst weiter verstärken.« Dies würde bedeuten, dass es schwierig wird wie angenommen das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Durch kritische Prozesse könne die Erderwärmung langfristig nicht gestoppt werden, da diese auch ohne menschliches Zutun stattfinden würden.
Laut Schellnhuber soll das Schützen und Stärken der Ökosysteme an erster Stelle stehen. Denn diese wirken dem Klimawandel entgegen, indem sie der Atmosphäre Kohlendioxid entziehen. Ebenfalls empfiehlt er, die alte, auf fossile Brennstoff basierende Wirtschaftsweise bis 2040 abzusetzen.