Client-Betriebssysteme: Windows XP / Windows 7

Gartner: Wie sich Probleme bei der Umstellung auf Windows 7 vermeiden lassen

27. März 2009, 16:03 Uhr | Bernd Reder

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

4. Nicht notwendiger Weise warten, bis Service-Pack 1 von Windows 7 erscheint

Firmen, die aus Kostengründen PCs länger als geplant einsetzen, laufen Gefahr, dass sie parallel drei Windows-Versionen technisch unterstützen müssen.
Firmen, die aus Kostengründen PCs länger als geplant einsetzen, laufen Gefahr, dass sie parallel drei Windows-Versionen technisch unterstützen müssen.

Bislang war es »Gesetz«, bis nach Erscheinen des ersten Service-Packs zu warten, bevor ein neues Client-Betriebssystem »ausgerollt« wurde. Angesichts des knappen Zeitplans (schwindender Support für XP) ist das zwar auch beim Direktumstieg von XP auf 7 empfehlenswert, dürfte sich aber nicht in jedem Fall umsetzen lassen.

Der Grund: das bereits erwähnte enge Zeitfenster. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass eine neue Windows-Version heute nicht mehr so viele Fehler enthält wie die ersten Releases von Windows 95 oder XP.

Das hängt mit verbesserten Qualitätssicherungsmaßnahmen von Microsoft zusammen, inklusive einer umfassenden Beta-Test-Phase. Daher, so Gartner, sei ein Service-Pack heute kein »Meilenstein« mehr wie früher, sondern eher eine Art Modellpflege.

Anwender, die sich das zeitlich leisten können, sollten trotzdem auf SP1 warten. Wie sich beispielsweise bei Vista SP1 zeigte, beseitigen SPs viele Kinderkrankheiten und verbessern den Support für Hardware (Treiber).

Es empfiehlt sich für Unternehmen nicht, Windows 7 unmittelbar dessen Erscheinen firmenweit zu implementieren, unter anderem wegen der Kinderkrankheiten, die auch Windows 7 haben wird. Zudem sollten Firmen, wie bereits angesprochen, abwarten, bis ihre Hard- und Software-Lieferanten das »Go« für den Einsatz ihrer Anwendungen unter dem neuen Betriebssystem gegeben haben.

Einzurechnen sind anschließend etwa drei bis sechs Monate für interne Tests von Systemen und Anwendungen und das Anfertigen der Images für die Clients. Weitere drei Monate sind für Pilotprojekte einzurechnen.

Wichtig: Anwendungen, die im eigenen Haus entwickelt wurden, müssen für das neues Operating-System spezifiziert werden. Applikationsentwickler unterschätzen diese Aufgabe oft oder ordnen ihr eine niedrige Priorität zu.

Wegen der problematischen Wirtschaftslage verlängern viele Unternehmen die Einsatzzeiten von IT-Systemen, auch die Windows-PCs. Normalerweise werden 25 bis 33 Prozent der PCs in einer Firma pro Jahr durch neue Geräte ersetzt. Notebooks haben eine Lebensdauer von etwa drei Jahren, Desktop-Rechner von vier.

Werden diese Einsatzzeiten verlängert, kann das mit Erscheinen von Windows 7 dazu führen, dass in einer Organisation drei Betriebssysteme unterstützt werden müssen: XP, Vista und eben Windows 7. Das ist laut Gartner für die IT-Abteilung kaum zu bewältigen.

Wer also bereits jetzt neben XP-Geräten auch Vista-Systeme einsetzt, sollte genau prüfen, ob er sich zusätzlich noch Windows 7 »aufhalsen« möchte.


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