Mit der Vorstellung des ersten selbstfahrenden Fahrrads hat Google heute die nächste Stufe in der Evolution der computergesteuerten Fortbewegung eingeläutet.
Weltweit testen derzeit bereits mehrere etablierte Automobilhersteller wie Mercedes und Quereinsteiger wie Google erste selbstfahrende Automobile und LKW auf öffentlichen Straßen, um dabei noch einige letzte Erkenntnisse vor dem Start in den Massenmarkt zu sammeln. Jetzt geht der Internetkonzern mit seinem Credo der Weltverbesserung allerdings gleich noch einen Schritt weiter und läutet direkt schon die nächste Stufe der autonomen Fortbewegung ein. Heute Vormittag hat Google das erste selbstfahrende Fahrrad vorgestellt (Ein Video des beeindruckenden Gefährts sehen Sie auf Seite 2). Das smarte Pedelec bringt den Nutzer automatisch und sicher mit rund 20 km/h an jeden Ort innerhalb der Reichweite von rund 30 Kilometern. Der Fahrer muss den Lenker dabei nicht mehr selbst in die Hand nehmen und auch ob er in die Pedale treten, oder sich während der Fahrt lieber einem Spiel auf seinem Smartphone widmen will, bleibt ihm selbst überlassen. Zudem kann das kluge Fahrrad automatisch ein- und ausparken und autonom von seinem Abstellort zum Fahrer kommen.
Die Technik hinter dem »Self-Driving-Bicycle« ist relativ simpel im Vergleich zu den selbstfahrenden Autos. Da es sich auf Fahrradwegen wesentlich leichter und ungefährlicher fahren lässt, braucht es beispielsweise deutlich weniger Sensoren, die komplett in der Beleuchtungsanlage untergebracht wurden. Die Steuerelektronik ist zusammen mit den Batterien im Rahmen verbaut. Da der interne Intel Atom-Prozessor gerade einmal genug Rechenleistung für die internen Prozesse mitbringt, ist allerdings unbedingt noch ein leistungsstarkes Smartphone nötig, um das Gefährt nutzen zu können. Dieses wird dann unter anderem zur Navigation über die Fahrradkarten von Google Maps genutzt und stellt dem Fahrrad außerdem noch seine Sensoren zur Messung von Beschleunigungswerten und GPS-Daten zur Verfügung. Da die notwendigen Software-Voraussetzungen von Google erst mit der aktuellen Android-Version Marshmallow eingeführt wurden, müssen iPhone- und Windows-Nutzer sowie Besitzer älterer Android-Smartphones leider weiterhin zu Fuß gehen oder umsteigen.