Google-Manager Richard Gingras betonte, Google wolle den Verlagen auch dabei helfen, neue Zielgruppen anzusprechen, erfolgreiche Abo-Modelle zu entwickeln und ihre Umsätze zu steigern. Bislang seien aber viele Bezahlangebote zu kompliziert, sagte Gingras. »Manchmal benötigt man 22 oder mehr Klicks, um einen Artikel zu kaufen oder ein Abonnement abzuschließen.« Das schrecke viele Anwender ab. Wenn die potenziellen Kunden erst kompliziert Namen, Adresse. Passwort und Zahlungsinformationen eingeben müssten, werde die Hürde unnötig höher gelegt. Google könne dabei helfen, den Einkaufsprozess erheblich zu erleichtern. »Im Idealfall bekommen wir das mit einem Klick hin.«
Bei der Entwicklung des neuen Modells mit flexiblen Leseproben seien Erfahrungen aus dem Dialog mit vielen Verlagen eingeflossen, darunter einem monatelangen Test bei der »New York Times« und der »Financial Times«. Viele Herausgeber wüssten bereits, dass kostenlose Leseproben in irgendeiner Formdazu beitragen, im Internet Erfolg zu haben. »Wenn deren Umfang zu gering ist, werden weniger Nutzer auf Links zu diesen Inhalten klicken oder diese teilen. Dies könnte sich langfristig auch nachteilig auf die Markenbeliebtheit und den Traffic auf der eigenen Webseite auswirken«, schrieb Gingras in einem Blog-Eintrag. Für die meisten Verlage seien zehn freie Artikel pro Monat ein guter Ausgangspunkt.
Schindler erklärte, Google sammele schon heute für viele Verlage mit Erfolg Geld für deren Inhalte ein. Allein im vergangenen Jahr seien umgerechnet rund 9,3 Milliarden Euro an Publishing-Partner ausgeschüttet worden.