Konsumgüter wie Kleidung, deren Preiserhöhungen durch Zölle direkt auf den Verbraucher durchschlügen, blieben zunächst außen vor. Das Volumen der betroffenen Importe wurde auf 50 Milliarden US-Dollar beziffert, nachdem es in früheren Äußerungen auch geheißen hatte, China solle mit Zöllen im Volumen von bis zu 60 Milliarden Dollar belegt werden.
Die neue Liste folgt auf Strafabgaben auf Stahl und Aluminium, die die USA im vergangenen Monat verfügt hatten. Darauf hatte China schon am Montag mit eigenen Zöllen auf amerikanische Einfuhren in Höhe von drei Milliarden US-Dollar geantwortet. »Es ist nur höflich, sich zu revanchieren, heißt es in einer chinesischen Redensart«, meinte die US-Botschaft in einer Reaktion auf die neue Liste.
Der US-Handelsbeauftragte Lighthizer sagte, die USA hätten wirksame Maßnahmen ergreifen müssen, um China wegen seiner staatlich gelenkten Bemühungen zu konfrontieren, sich zwangsweise amerikanische Technologie anzueignen »oder sogar zu stehlen«. Er bezog sich auch direkt auf die ehrgeizige chinesische Industriestrategie »Made in China 2025«, mit der das Reich der Mitte zum weltweiten Technologieführer aufsteigen will.
Vertreter der US-Wirtschaft und der in China tätigen US-Unternehmen warnten allerdings, dass höhere Einfuhrzölle der falsche Weg seien und Verbraucher in den USA schädigten. Der Mehrheitsführer im US-Senat, Mitch McConnell, sagte nach US-Medienberichten vor Bauern und Wirtschaftsvertretern im US-Bundesstaat Kentucky, er sei »kein Freund von Zöllen«. Der Republikaner warnte, dass sich die USA auf einem «rutschigen Abhang» bewegten. »Ich bin nervös, in einen Handelskrieg zu geraten, und hoffe, dass es nicht zu weit geht.«