Der IT-Riese IBM verfolgt seine Strategie, den Software-Bereich langfristig auszubauen, offenbar konsequent. Aktuell steht die Übernahme des Marketing-Spezialisten Unica an.
IBM will sich für 480 Millionen Dollar das amerikanische Unternehmen Unica einverleiben, das Software für Marketing-Aufgaben und Web-Analysen herstellt. Die Zustimmung der Aktionäre sowie der Aufsichtsbehörden steht noch aus. IBM geht davon aus, die Übernahme im vierten Quartal 2010 abzuschließen.
Der Konzern setzt damit seine Einkaufstour in Sachen Software fort, um diesen Geschäftsbereich weiter auszubauen. Unica ist der neunte Zukauf IBMs in diesem Jahr. Bis 2015 stehen 20 Milliarden Dollar für weitere Software-Übernahmen zur Verfügung, hatte CEO Sam Palmisano im Mai verkündet. Vor zwei Wochen erst wurde die Akquisition von Coremetrics, einem Hersteller von Web-Analyse-Software, abgeschlosssen, und bei Sterling Software (für 1,4 Milliarden Dollar) dürfte es auch bald so weit sein. Alle diese Software integriert IBM mit der Produktlinie Websphere Commerce.
Die Übernahme von Unica stelle kein Risiko dar und werde bei IBM umgehend Umsatz und Gewinn steigern, weil das Unternehmen profitabel sei und mehr als 1500 Kunden habe, meint Allan Krans von der Marktforschungsfirma Technology Business Research. Unica hat neben traditioneller On-premise-Software auch On-demand-Lösungen für große und mittelständische Unternehmen im Portfolio.
IBM kündigte an, das Programm für Channel-Partner auszubauen. Die 500 Beschäftigten von Unica werden in der Software Solutions Group von IBM der rund 5000 Köpfe zählenden Organisation für Business Analytics and Optimzation Consulting zugeordnet.