Instagram verliert scharenweise Nutzer
Fast zwei Drittel der regelmäßigen Nutzer haben sich laut Marktforschern aus Protest gegen die neuen AGB vom Fotodienst Instagram abgewendet.

Der Streit zwischen Instagram und seinen Nutzern geht in die nächste Runde: Obwohl der Fotodienst nach heftigen Protesten gegen die heute in Kraft tretenden neuen AGB bereits einige der strittigen Passagen gestrichen hat, boykottieren nun scharenweise Nutzer die App. Laut den Analysten von appstats.eu wächst die Zahl der Downloads zwar weiterhin an, allerdings handle es sich dabei fast ausschließlich um Gelegenheitsnutzer. Die Stammnutzer, die mindestens einmal täglich aktiv sind, boykottieren das Angebot hingegen immer häufiger. Wurden von appstats am 17. Dezember noch 16,35 Millionen solcher Stammnutzer gezählt, war die Zahl am nächsten Tag, einhergehend mit der Veröffentlichung der neuen AGB, rapide auf 5,2 Millionen tägliche Nutzer gesunken. Auch nachdem die strittigsten Passagen vorerst gestrichen wurden, konnte das Vertrauen nicht zurück gewonnen werden. So waren beispielsweise auch am 15. Januar 2013 lediglich noch 5,79 Millionen Stammnutzer zu zählen.
Besonders zwei ursprüngliche geplante Änderungen haben das Vertrauen der Community offenbar so nachhaltig erschüttert, dass auch ihre Rücknahme nichts mehr hilft: Einerseits hatte Instagram geplant, die Dateien seiner Nutzer im Rahmen der Übernahme durch Facebook künftig ungefragt an das Soziale Netzwerk weitergeben zu dürfen. Noch mehr Kritik rief allerdings der zweite Punkt hervor. Diese Klausel hätte es Instagram erlaubt, die Bilder der Nutzer auch ohne deren Einverständnis oder eine finanzielle Beteiligung weiter zu verkaufen, etwa an Werbeagenturen. Laut Kevin Systrom, einem der Gründer, handelte es sich dabei jedoch lediglich um ein Missverständnis. Niemals habe Instagram geplant, private Bilder zu veräußern. Niemand müsse sich Sorgen machen, bald auf Werbeplakaten aufzutauchen. Die Nutzer wollen diese Beschwichtigungen offenbar nicht wirklich glauben.