Unternehmen, die auf eine Einbindung des Internets in ihr Geschäftsmodell verzichten, haben deutlich niedrigere Chancen auf dem Markt - unabhängig der Branche.
Bei der Suche nach einem geeigneten Restaurant für das Abendessen fällt die Wahl häufig auf die Lokalität, über die man sich schon zuvor im Internet informieren konnte – sei es in Hinblick auf die Räumlichkeiten, genauer Standort oder das Essensangebot. Ist dies nur ein kleines Beispiel, steht es aber stellvertretend für einen Online-Trend des kompletten Marktes: Unternehmen, die auf eine starke Onlinepräsenz setzen, haben deutlich höhere Chancen auf Wachstum. Der Branchenverband Bitkom spricht von rund 60 Prozent der internetaffinen Firmen, die im Jahr 2013 mit einer Umsatzsteigerung rechnen. Bei Unternehmen mit einer schwächeren Vernetzung erwarten lediglich 46 Prozent der Industrie und 38 Prozent der Dienstleister mehr Umsatz. »Das Netz ist ein Turbolader für die deutsche Wirtschaft: Unternehmen, die auf digitale Transformation setzen, eröffnen sich immense Möglichkeiten«, sagte Stefan Hentschel, Industry Leader Technology bei Google Deutschland.
Besondere Bedeutung hat das Internet im Dienstleistungssektor. Hier steigt die Möglichkeit für Exportaktivitäten ins Ausland. Stark vernetzte Unternehmen machen jetzt schon zehn Prozent ihres Umsatzes außerhalb von Deutschland. Bei vergleichbaren Firmen ohne Internetaffinität sind es lediglich fünf Prozent. Wichtigstes Thema ist dabei »Industrie 4.0«, das für 80 Prozent der IT-Unternehmen ein wichtiges Geschäftsfeld für die Branche darstellt. Im Zuge dessen sollen die IT-Ausgaben der Industrie um vier Prozent auf 22 Milliarden Euro steigen.
Derzeit beteiligen sich rund 6.500 Unternehmen an der weltgrößten Industrieschau »Hannover Messe«, deren Kernthema die voranschreitende Vernetzung von Maschinen ist. Die meisten Experten sind sich unterdessen einig, dass die Entwicklung hin zur Industrie 4.0 schon längst im Gange ist und langsam aber stetig voranschreitet. Der Mensch hat aber trotz der weitgreifenden Technisierung einen Platz auf diesem Markt. Allerdings verschiebt sich die Gewichtung immer mehr von der Arbeitskraft, hin zu steuernden Positionen im intellektuellen Bereich.