Olaf Kaiser verlässt Systemhauskooperation

iTeam unter neuer Führung

12. März 2015, 15:57 Uhr | Martin Fryba
Frank Roebers hat den Rückhalt des iTeam-Beirats
© Synaxon

Frank Roebers ist neuer Chef von iTeam. Zu unterschiedlich waren die Differenzen mit dem scheidenden Olaf Kaiser. Roebers denkt »Systemhaus-Vernetzung« in größeren Synaxon-Dimensionen.

Er übernahm vor fünf Jahren die Führung der iTeam in einer kritischen Phase und konnte die Systemhauskooperation stabilisieren und, mehr noch, die Mitgliederzahl wieder signifikant steigern. Nun ist die Ära Olaf Kaiser vorbei. Der Geschäftsführer scheidet auf eigenen Wunsch aus. »Die Systemhaus-Branche durchlebt derzeit eine äußerst spannende Phase. Ich will mich nochmal neuen Herausforderungen stellen«, beteuert Kaiser im Gespräch mit CRN. Diese Entscheidung für einen neuen Karriereschritt außerhalb der Synaxon AG , zu der iTeam gehört, habe der Manager gut abgewogen. »Meine weitere berufliche Heimat bleibt die IT-Branche«, sagt der studierte Informatiker. Konkrete Pläne diesbezüglich gäbe es aber nicht. Kaiser spricht nicht über die Hintergründe seiner Entscheidung, einen handfesten Streit mit dem Synaxon-Vorstand dementiert er aber.

Das bestätigt auch Synaxon-Vorstand Frank Roebers, der die Nachfolge von Kaiser an der Spitze von iTeam antritt. Das Bedauern über Kaisers Ausscheiden klingt nicht nach dem sonst üblichen Floskelversatz aus dem PR-Handbuch. Kaisers Bilanz weiß der Synaxon-Chef zu schätzen: Rund 100 neue Mitglieder auf jetzt 350 Systemhäuser stieg die Zahl der iTeam-Partner. Kaiser hat auch die Veranstaltungen der Kooperation deutlich attraktiver als vor seiner Zeit gemacht, was die Besucherzahl um ein »Vielfaches« erhöht habe. Also eine harmonische Trennung von einem Manager, der es mit 47 Jahren und seinem 20-jährigen Erfahrungsschatz in der IT-Industrie noch einmal wissen will? Nicht ganz.

Zu unterschiedlich waren die Vorstellungen von Roebers und Kaiser, wie die neben der iTeam bestehenden anderen Systemhauskooperation der Synaxon, also Akcent und Microtrend, enger miteinander verzahnt werden könnten. Die Herausforderung dürfte darin liegen, wie Synaxon künftig ihre Mitglieder aus der Systemhaus-Branche auf dem Weg der allerorts zu greifenden Transformation dieses Marktes unterstützen soll. Längst geht es nicht mehr um den Verkauf von Produkten, sondern jenseits des IT-Handels um vertragsbasierte IT-Services aus Managed Services oder cloud-basierten IT-Bezugsmodellen.

Roebers, der diesen Schwenk hin zu Services recht erfolgreich bei den Ladengeschäften von PC-Spezialist umsetzen konnte, will auch für die insgesamt 1.500 Systemhäuser in der Synaxon den Weg zu mehr Dienstleistungsgeschäft ebnen. »Synaxon konzentriert sich auf den Vertrieb von IT-Infrastrukturleistungen mit Schwerpunkt auf Managed Services über bundesweit agierende Systemzentralen und Verbundgruppen in deren Mitgliederstruktur«, heißt es. Die Aufträge würden dann an die Systemhäuser vor Ort vermittelt, die für die lokale Erbringung sorgen.

Hier dürfte der Grund für die »unterschiedlichen Vorstellungen« in der strategischen Ausrichtung liegen, die Kaiser als Bereichsleiter Kooperationen hätte mittragen sollen. Außerdem änderte sich für Kaiser der Ansprechpartner im Vorstand. Seit einer Umverteilung der Ressortzuständigkeiten im vergangenen Oktober berichtete der iTeam-Geschäftsführer nicht mehr an Synaxon-Vorstand Andreas Wenninger, sondern an CEO Roebers, der gemeinsam mit CFO Mark Schröder den Geschäftsbereich Kooperationen übernahm.

Für Kaiser rückt nun Hendrik Schütte an die Spitze dieses Geschäftsbereichs. Seine bisherige Funktion als Leiter der Handel gibt Schütte ab. Das Marketing aller Marken sowie das komplette Channel-Marketing bleiben in seiner Hand.


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