Im Interview erklärt Ashampoo-CEO Sebastian Schwarz, warum das Unternehmen nun auch B-2-B-Lösungen anbietet und wie Reseller profitieren können.
CRN: Herr Schwarz, wie sah die Sales-Struktur bei Ashampoo bisher aus und warum die Überlegung in den B2B Bereich zu wachsen?
Schwarz: Ashampoo, 1999 gegründet, ist in seinem Ursprung auf den Consumer-Sektor ausgelegt gewesen. Jedoch stiegen die Anfragen von Unternehmern und Organisationen in den letzten Jahren stark an, sodass wir unseren Vertrieb neu ausgerichtet haben und nun auch Software-Produkte für den Business-Sektor produzieren. Letztlich ist jeder B2C-Kunde auch ein Arbeitnehmer, der unsere Produkte bei seinem Arbeitgeber empfehlen kann. Angetrieben durch diese Erkenntnis haben wir die Anforderungen unserer Unternehmenskunden in die Entwicklung einfließen lassen und aus den stärksten Titeln Business-Versionen generiert.
CRN: Welche Produkte werden dabei angeboten und was sind dort die Vorzüge gegenüber den Programmen für Endkunden?
Schwarz: Für den Business-Bereich gelten natürlich ganz andere Anforderungen. Ein wachsender Wunsch vieler Unternehmen ist beispielsweise der Einsatz von Tutorial-Videos, um Mitarbeiter schnell zu schulen und Firmenknowhow in Firmen zu archivieren. Genau für diese Anforderungen bieten wir unser Ashampoo Snap Business an, mit dem sich Screenshots oder Desktopvideos schnell erstellen, archivieren und teilen lassen. So wie alle Business-Produkte, die wir anbieten, kann die Software an jedes Corporate Design angepasst werden, es werden Setups mit integriertem Key erstellt, die für Deployment-Systeme optimal sind und - ganz wichtig für die Datensicherheit - das Teilen und Archivieren aller Daten geschieht über firmeninterne Server.
CRN: Gibt es bereits Firmen, die B-2-B-Produkte von Ashampoo einsetzen?
Schwarz: Wir konnten einige Großkunden in den letzten Monaten gewinnen, die uns natürlich bestätigen, den B-2-B-Weg weiter zu gehen. Dazu gehört beispielsweise das Land Niedersachsen oder das Universitätsspital Basel, um nur zwei zu nennen.
CRN: Wie sehen die Konditionen für Reseller bei den neuen B-2-B-Produkten aus?
Schwarz: Ein funktionierendes B-2-B-Geschäft kann nur mit einem guten Reseller-Netzwerk erreicht werden. Folglich bieten wir attraktive Konditionen an. Vom Start weg kann jeder Reseller mit einer 30-prozentigen Provision rechnen. Beispielsweise liegt der Preis einer Ashampoo Snap Business Lizenz bei 29,99 EUR netto. Wer Volumenabnahmen für uns generiert, für den können wir individuelle Preisstaffelungen anbieten. Bildungseinrichtungen und Behörden werden natürlich nochmals gesondert behandelt. Ein weiterer wichtiger Baustein in der Vetriebsstruktur sind Affiliates. Hier bieten wir bei erfolgreicher Vermittlung von Großkunden eine 50 prozentige Provision an. Die Abwicklung aller Affiliate-Aktivitäten geschieht über unseren langjährigen Partner Cleverbridge.
CRN: Welche Schritte im B-2-B-Sektor sind in Zukunft geplant?
Schwarz: Im Bereich Reseller-Struktur und Affiliate-Marketing werden wir unser System weiter ausbauen. Zudem planen wir neue Lizenzmodelle, auf die wir noch nicht weiter eingehen können. Mit der Neugründung der Ashampoo Systems werden wir einen neuen Zweig ausarbeiten, der sich vor allem auf die Entwicklung von SaaS-Konzepten für Software-Unternehmen konzentrieren wird. Seit Bestehen hat sich unser internes System sukzessive weiterentwickelt und daraus sind einige Anwendungen entstanden, die auch anderen Entwicklern weiterhelfen werden. Damit wollen wir unser Knowhow zur Unterstützung anderer Softwarefirmen anbieten.