Schon jetzt vier Mal so viel wie im Vorjahr

Kartellamt: 2018 schon 272 Millionen Euro an Bußgeldern

27. August 2018, 16:39 Uhr | Peter Tischer
© johndwilliams - fotolia

Die verhängten Kartellstrafen sind in diesem Jahr kräftig gestiegen. Jetzt nimmt Kartellamtspräsident Mundt die Digitalwirtschaft ins Visier.

Das Bundeskartellamt hat in diesem Jahr wegen Kartellvergehen bereits Bußgelder in einer Gesamthöhe von 272 Millionen Euro gegen 16 Unternehmen und 13 Privatpersonen verhängt. Darunter seien erste Bußgelder im Verfahren gegen Edelstahlhersteller und Gebäudeausrüster, berichtete Kartellamtspräsident Andreas Mundt.

Die Summe der verhängten Strafen ist damit nach knapp acht Monaten bereits mehr als vier Mal so hoch wie im gesamten Vorjahr. 2017 hatten die Wettbewerbshüter Bußgelder in einer Gesamthöhe von rund 66 Millionen Euro verhängt. Auch die Gesamtsumme des Jahres 2016, als die Behörde die Kartellsünder mit Bußgeldern in Höhe von knapp 125 Millionen Euro betrafte, ist bereist deutlich übertroffen.

»Die Kartellverfolgung ist ein Kern unserer Arbeit«, betonte Mundt. Die Wettbewerbsbehörde habe auch in diesem Jahr bereits eine ganze Reihe neuer Verfahren eingeleitet. Insgesamt seien in den vergangenen acht Monaten Durchsuchungsaktionen bei 21 Unternehmen und vier Privatwohnungen durchgeführt worden.

Die Schließung der sogenannten Wurstlücke habe die Arbeit der Kartellwächter erleichtert, sagte Mundt. Bis Mitte vergangenen Jahren hatte eine Gesetzeslücke Unternehmen, darunter Wurstherstellern, erlaubt, durch eine Umstrukturierung Bußgeldern zu entgehen. Diese Gefahr sei durch die Angleichung des deutschen an das europäische Kartellrecht endlich gebannt.


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