Auf dem Weg in die Cloud will Microsoft allerdings einen anderen Weg einschlagen als viele insbesondere jüngere Mitbewerber und setzt auf den bleibenden Wert seiner Produkte, der sich auch für die Partner weiterhin auszahlen soll. Im Hinblick auf die zunehmende Konkurrenz durch Open Source Software aus Cloud-Modellen stellte Haupter klar: „Wer glaubt, Office werde jetzt zum Open Source Produkt: Willkommen im Club der Falsch-Gläubigen.“
Für Haupter ist gerade der große Internetkonzern Google im Software as a Service Segment „ein sportlicher Marktbegleiter und wir nehmen ihn sehr ernst. Aber die letzten 12 Monate haben uns gezeigt: wenn wir scharf und präzise sind, gewinnen wir“. Als Beispiel für den Erfolg führte er Zusammenarbeiten mit den großen Verlagshäusern Springer und Bauer an, die in den letzten Monaten geschlossen werden konnten.
Eines der wichtigsten Ziele für erfolgreiche Cloud Computing Angebote ist für Microsoft dabei, den bisherigen Virtualisierung-Primus VMware noch erfolgreicher anzugreifen und zu überholen. Für Haupter ist es eine dringende geschäftliche Notwendigkeit, hier Boden zu gewinnen: „Wenn es uns nicht gelingt, VMware auf die Plätze zu verweisen, dann haben sie in Zukunft auch Diskussionen bei den Themen Betriebssystem, Office, etc.“. Insbesondere die frisch geschlossene Allianz mit Citrix soll Microsoft befähigen, in diesem Segment zum wichtigsten Player aufzusteigen.
Neue Produkte für die Cloud
Um die beiden wichtigen Kriterien Innovation und Modernisierung zu adressieren will Microsoft den Partnern auch eine Reihe neuer Produkte an die Hand geben. Neben dem Internet Explorer 9 und der Xbox-Steuerung Kinect sind dies insbesondere Windows Phone 7 und eine neue Systemwartungssoftware aus der Cloud, namens „Windows Intune“, die bereits Anfang nächsten Jahres verfügbar sein soll. Intune soll es Partnern auf einfache Weise ermöglichen, die Systemmanagement-Aufgaben wie das Update- und Lizenzmanagement für kleinere und mittlere Unternehmen zu übernehmen.
Diesen Bestrebungen entsprechend gab Haupter den Partnern in Darmstadt eine einfache Eselbrücke für den englischen Namen der Cloud-Lösung Azure und der entsprechenden Appliance für an die Hand. Passend zum hessischen Veranstaltungsort sollen die sich vorstellen, was sie der Konkurrenz mit den neuen Möglichkeiten – im entsprechenden Dialekt gefärbt - machen werde: „Äscha“.