Zu Beginn des neuen Geschäftsjahrs erhöht Microsoft die Preise der Cloud-Software Office 365 für Unternehmen, die keinen einschlägigen Wartungsvertrag haben.
Im August erhöht Microsoft die Preise für das Cloud-Paket Office 365, das neben den bekannten Büroprogrammen auch Kommunikationssoftware für E-Mails und Chats umfasst. Konkret geht es um Kunden, die über ein Enterprise Agreement lizensieren, aber keine zusätzliche Software Assurance (SA) abgeschlossen haben. SA ist ein Vertrag, der während der dreijährigen Laufzeit Upgrades der jüngsten Versionen von On-Premise-Software des Herstellers abdeckt. Solche Unternehmen werden etwa fünfzehn Prozent mehr bezahlen, sagte Lars Johnson, Director Office Licensing bei Microsoft. Die überwiegende Mehrheit der Anwender sei nicht davon betroffen, beteuerte er. So werde es für Kunden, die Office 365 direkt bei Microsoft oder über das Modell Open Licensing erwerben, keine Preiserhöhungen geben. Bestandskunden müssten nicht mehr bezahlen, wenn sie ihre Subskription verlängern.
Organisationen, die vom traditionellen On-Premise Office auf das Angebot Office 365 ProPlus umsteigen, das lokal installiert aber per Abonnement monatlich bezahlt wird, bekommen weiterhin einen Sonderrabatt. Microsoft hat Office 365 vor drei Jahren als Nachfolger des Pakets Business Productivity Online Services (BPOS) an den Start gebracht und seitdem die Preise trotz funktionaler Erweiterungen um rund dreißig Prozent gesenkt. Microsofts Einnahmen aus Office 365 betragen auf Jahresssicht rund 2,5 Milliarden Dollar – möglicherweise nicht genug.
Manager und Partner des Konkurrenten Google ließen sich die Gelegenheit jedenfalls nicht entgehen, auf die eigene angeblich konsistente Preispolitik hinzuweisen. Microsoft sei ein räuberischer Verleiher.