Microsoft zufolge nutzen Unternehmen aller Größen in Deutschland bereits Cloud-Services. So bietet Höltl Retail Solutions ein neues Kassensystem auf Cloud-Basis mit einem Silverlight-Client an. Im Unterschied zu herkömmlichen Kassen entfällt bei diesem System die Hardware-Installation beim Kunden.
Wo bisher ein Techniker zum Anwender fahren und vor Ort PC-Kassen installieren und konfigurieren musste, reicht heute die Eingabe einer URL in einem beliebigen Browser. Die Benutzeroberfläche der Kasse wird anschließend aus dem Netz geladen. Die Geschäftslogik läuft dagegen im Azure-Rechenzentrum.
Im Siemens-Konzern entwickelt derzeit die Tochter Siemens IT Solutions und Services (SIS) auf Basis der Windows-Azure-Plattform eine neue Generation ihrer Software-Management-Lösung cRSP. Sie dient der ferngesteuerten Softwareverteilung und -wartung für etwa 80.000 Apparate und Anlagen, die Siemens weltweit installiert hat – vom Kraftwerk bis zum Medizintechnik-System. Auch T-Systems und Daimler arbeiten an Lösungen auf Basis von Azure.
Noch ein Tipp: CRN-Chefreporterin Dr. Michaela Wurm wird in den kommenden Tagen live von der Microsoft Worldwide Partner Conference berichten, die vom 11. bis zum 15. Juli in Washington (D.C.) stattfindet. Auch dort gehört Cloud-Computing zu den zentralen Themen.
In seiner Eröffnungsrede ging Microsoft-Chef Steve Ballmer speziell auf die Chancen ein, die Cloud-Computing-Services den Partnern des Software-Riesen eröffnen. Diese könnten ihren Kunden entweder Microsoft-Lösungen weiterverkaufen oder selbst Produkte entwickeln, die auf Plattformen wie Azure bereitgestellt würden.
Auch die »Befindlichkeit« von potenziellen Cloud-Computing-Nutzern war ein Thema in Ballmers seiner Präsentation ein. Microsoft wolle dem Nutzer die Wahl lassen, wo er Geschäftsdaten lagern möchte – in der »Wolke« oder doch lieber auf Rechnern im eigenen Datacenter.
Damit ging der Chief Executive Officer von Microsoft auf Vorbehalte etlicher potenzieller Nutzer von Cloud-Services ein. Denn vor allem User aus Deutschland wollen unternehmenskritische Daten lieber nicht außer Haus geben und auf fremden Servern und Storage-Systemen speichern.