Mobile Betriebssysteme

Microsoft lässt Googles Verschwörungstheorie abblitzen

4. August 2011, 16:29 Uhr | Lars Bube

Nachdem Google sich in letzter Zeit mehrfach darüber beschwert hatte, dass die Konkurrenz ehemalige Nortel-Patente nur mit Zweck erworben habe, das mobile Betriebssystem Android künstlich zu verteuern, antwortet Microsoft darauf jetzt mit einer überraschenden Veröffentlichung.

Immer wieder hatte sich Google, insbesondere über seinen Justiziar David Drummond, in letzter Zeit lautstark über Patentklagen der Konkurrenz gegen das mobile Betriebssystem Android beklagt, das inzwischen Marktführer auf Smartphones ist und jeden Tag rund eine halbe Millionen Nutzer dazu gewinnt. Wahrscheinlich aus blankem Neid über diesen schnellen wie großen Erfolg, so die Theorie, hätten sich andere Smartphoneanbieter wie Apple, Microsoft, Research in Motion und Sony gegen Android verschworen und würden es immer wieder (erfolgreich) mit Patentklagen und –gebühren überziehen.

Neuester Streitpunkt in dieser Hinsicht war der Verkauf der Patentrechte des ehemaligen Telekommunikationsriesen Nortel, bei dem die vier genannten Unternehmen zugeschlagen und sich lukrative Technologien gesichert hatten. Nach Googles Ansicht geschah dies auch mit dem Zweck, Android über Patentrechte teurer zu machen, als die eigenen Systeme der Konkurrenz wie Windows Phone. Doch ganz so einseitig wie Google die Sachlage gerne sieht, ist es wohl nicht, wie jetzt eine aktuelle Reaktion von Microsoft zeigt:

Auf Twitter publizierte Microsoft-Justiziar Brad Smith eine brisante Email des Google-Justiziars Kent Walker, die belegt, dass Google eine Anfrage der jetzt angegriffenen Konkurrenten, sich der Bietergruppe um die Nortel-Patente anzuschließen, abgelehnt hat. Man habe bei Google darüber diskutiert, ein gemeinsames Gebot sei aus unterschiedlichen Gründen für Google nicht ratsam, so die damalige Begründung. Microsofts Kommunikationschef Frank Shaw kommentierte daraufhin auf Twitter, Drummond solle sich bitte erst einmal mit den Kollegen im eigenen Haus abstimmen, bevor er wilde Verschwörungstheorien aufstelle.


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