Von seiner restriktiven Politik scheint Microsoft beim E-Mail- und Kontaktmanagement-Programm Outlook abzurücken. Die Softwarefirma will nun verstärkt Anwendungen von Drittanbietern den Zugang zu E-Mails, Kalenderdaten und Adressinformationen einräumen, die mithilfe von Outlook erstellt wurden.

Die neue Linie kündigte Paul Lorimer, Group Manager Microsoft Officer Interoperability, in einem Weblog-Beitrag auf MSDN an. Laut Lorimer wird Microsoft Anwendungsentwicklern Dokumente mit Informationen über das Outlook-PST-Dateiformat bereitstellen.

Fachleute können dann auf Daten in .pst-Dateien zugreifen und sie in einer Entwicklungsumgebung ihrer Wahl dazu verwenden, eigene Applikationen zu kreieren. Wann die Outlook-Details veröffentlicht werden, sagt der Microsoft-Manager allerdings nicht. Gerüchten zufolge wird das in der ersten Jahreshälfte 2010 der Fall sein.

»Die Arbeiten an der Dokumentation haben erst begonnen«, so Paul Lorimer. »Wir holen derzeit das Feedback von Industrieexperten und Anwendern ein.«

Neue Anwendungen im Kommen

Gegenwärtig haben Softwareentwickler »nur« über die Messaging-API (MAPI) und das Outlook-Objekt-Modell Zugang zu Outlook-Daten. Und das auch nur dann, wenn auf einem Rechner eine Version des Microsoft-Programms installiert ist.

Wenn die technischen Details von PST zur Verfügung stehen, haben Entwickler wesentlich tief greifendere Möglichkeiten. Denkbar sind beispielsweise Desktop-Suchmaschinen, mit denen sich .pst-Dateien wesentlich exakter und schneller als bislang analysieren lassen.

Auch Entwicklern von Sicherheitssoftware und Programmen, mit denen sich die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, Stichwort Compliance, sicherstellen lässt, würde dies das Leben einfacher machen.