Atos Origin kauft Siemens IT-Tochter

Neuer IT-Service-Riese in Europa

15. Dezember 2010, 12:49 Uhr | Michaela Wurm

Atos Origin und Siemens haben eine globale strategische Partnerschaft vereinbart aus der ein neuer IT-Dienstleistungs-Riese hervorgeht. Atos Origin übernimmt die Siemens-Tochtergesellschaft IT Solutions and Services. Durch diese Transaktion entsteht ein führendes IT-Dienstleistungsunternehmen mit einem pro forma Gesamtumsatz von rund 8,7 Milliarden Euro und 78.500 Mitarbeitern weltweit.

Für eine Gesamtsumme von 850 Millionen Euro übernimmt der Dienstleister Atos Origin von der Siemens AG deren Tochtergesellschaft Siemens IT Solutions and Services. Die Vereinbarung sieht vor, dass sich der Siemens-Konzern für mindestens fünf Jahre mit einem Aktienanteil von

15 Prozent als langfristiger Aktionär an Atos Origin beteiligt. Als Teil der Transaktion erhält Atos Origin von Siemens einen Outsourcing-Vertrag für die nächsten sieben Jahre in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro. Dafür liefert Atos Origin IT-Dienstleistungen wie Managed Services und die Systemintegration für Siemens. Durch diese Transaktion entsteht ein führendes IT-Dienstleistungsunternehmen mit einem pro forma Gesamtumsatz von rund 8,7 Milliarden Euro und 78.500 Mitarbeitern weltweit. Das neue Unternehmen wird die größte Plattform für Managed Services (Outsourcing) in Europa betreiben.

Stellenabbau geplant

Atos Origin wird das Geschäft von Siemens IT Solutions and Services einschließlich vorhandener Pensionsverpflichtungen übernehmen, deren Finanzierung von Siemens in adäquater Form sichergestellt wird, teilen die Unternehmen mit. Der Zusammenschluss wird auch mit einem Arbeitsplatzabbau einhergehen. Denn bei der Integration von Siemens IT Solutions and Services in Atos Origin sollen laut Unternehmensmitteilung auch »substanzielle Synergien« erzielt werden. Dazu sollen auch Personalanpassungen von etwa 1.750 Arbeitsplätzen in der weltweiten Belegschaft von Siemens IT Solutions and Services, davon 650 in Deutschland beitragen. Betroffen sind vor allem Stellen in Verwaltungs- und Zentralfunktionen. Siemens wird bis zu 250 Millionen Euro für die Integrationskosten und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung stellen.

Die Transaktion wird voraussichtlich Anfang Juli 2011 abgeschlossen sein. Voraussetzung dafür sind die Genehmigung durch die Kartellbehörden, die Konsultation der französischen Arbeitnehmervertreter sowie die Zustimmung der Anteilseigner von Atos Origin, die bei einer außerordentlichen Aktionärsversammlung Ende Juni 2011 eingeholt werden soll.


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