Während München der OSS leise Servus sagt, wird sie an vielen anderen Stellen immer wichtiger – sowohl im öffentlichen Bereich als auch in der freien Wirtschaft. Dort ist sie eine treibende Kraft der Digitalisierungsbestrebungen und neuer, disruptiver Geschäftsmodelle. Egal ob Google, Amazon oder Facebook – der Erfolg der neuen Technologiegiganten basiert im Wesentlichen auf Open Source. Gleiches gilt für einige grundlegende Technologien wie die OpenStack-Architektur für Cloud-Infrastrukturen. Selbst Microsoft räumt OSS immer mehr Raum ein, unterstützt die Open Source Initiative (OSI) und verzahnt seine Produkte immer tiefer mit offenen Lösungen.
Die Vorteile von OSS sind vielfältig und gehen weit über die meist in den Vordergrund gestellten Ersparnisse hinaus. Allen voran gibt sie den Nutzern die Hoheit über die eigene Software und bietet ein großes offenes Ökosystem mit zahlreichen Erweiterungen und Schnittstellen. Gerade in den drei für die Digitalisierung wichtigen Punkten Innovationsfähigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit ist OSS daher sowohl für Unternehmen als auch für Staat und Verwaltung von immenser Bedeutung.
Voraussetzung ist allerdings immer entweder solides eigenes IT-Know-how und -Personal oder aber eine starke Partnerschaft, um die Software zu prüfen, zu aktualisieren, anzupassen oder auf Sicherheits- oder Kompatibilitätsprobleme reagieren zu können. Das dürfte auch in München eines der Probleme gewesen sein. Die interne IT ist chronisch unterbesetzt, was durch Leihkräfte auszugleichen versucht wird.